E. Schritt 261: Die Schwierigkeiten meistern.
Es geht um den Umgang mit wenig strukturierten, komplexen,
verwickelte, verzwickte, heikle oder diffuse Problemstellungen, die
sich auf das Projekt oder das Projektmanagement auswirken (können,
werden), aber nicht unbedingt auswirken müssen.
Es geht um den Umgang mit neuen Erkenntnissen, unerwarteten
Beobachtungen, Veränderungen von Tendenzen, Bewertungen,
Bedeutungen, Beziehungen und der Leistungsbereitschaft und
Leistungsfähigkeit.
Es geht um den Umgang mit Veränderungen der Bonität von Partnern.
Es geht um den Umgang mit Veränderungen im Rahmen, den
Bedingungen, den Zielen und Erfolgserwartungen des Projekts und des
Projektmanagements oder Annahmen, Planungsgrundlagen oder Interessen
am Projekt und am Projektmanagement.
Es geht darum, sich von allgemeinen oder speziellen
Aufgeregtheiten nicht über Gebühr ablenken zu lassen oder sie für
das Projekt oder das Projektmanagement nutzbar zu machen.
Ziele:
- Früherkennung von schleichenden Veränderungen.
- Spurhalten. Sicherung der Kontinuität des Projekts und des
Projektmanagements.
- Früherkennung von möglichen Hindernissen, Barrieren.
- Sicherung, Beibehaltung oder Wiederherstellung der
Erfolgsorientierung des Projekts und des Projektmanagements.
- Umgehung von vermeidbaren Schwierigkeiten.
- Anpassung des Projekts und des Projektmanagements auf die
Bewältigung und Überwindung von unausweichlichen
Schwierigkeiten.
- Sicherung der Behauptung des Projekts und des
Projektmanagements in ungewissen Situationen. (Durchziehung,
Durchführung, Durchhalten, Durchgreifen, Durchsetzung im
jeweils wahrsten Sinne des Wortes).
- Sicherung und Durchsetzung von klaren, gegebenenfalls neuen
und verstärkenden Weisungen.
- Unverzügliche Anpassungen des Projekts und des
Projektmanagements auf voraussichtliche oder bereits
eingetretene wesentliche Veränderungen im Rahmen und den
Bedingungen des Projekts und des Projektmanagements.
- Sicherung der Konzentration des Projektmanagements auf das
Wesentliche für die aktuelle Situation und den
Projektfortschritt.
Schwierigkeiten bilden häufig durch Änderungen oder Veränderungen
von:
- was (bisher) übersehen wurde,
- was (bisher) anders bewertet und gewichtet wurde,
- was (bisher) als unveränderlich "gesetzt" und verlässlich
gilt oder galt,
- worauf man sich (bisher) verlassen konnte (wollte, durfte,
musste),
- was (bisher) ausgewählt und einbezogen wurde,
- was (bisher) geplant und vorgesehen wurde (konnte, durfte,
musste),
- was (bisher) angenommen wurde (konnte, durfte, musste),
- was (bisher) bekannt, allgemein gültig und verlässlich war
(erschien),
- was (bisher) ausgeschlossen war (werden konnte, durfte,
musste),
- was (bisher) unbekannt, unbedeutend, "weit weg" oder diffus
war.
Anleitungen:
- Ermitteln Sie, um welche "Probleme", Fragestellungen oder
Aufgaben Sie (bisher und weiterhin) "eine Kurve machen" (wollen,
sollen, dürfen, können, müssen).
- Ermitteln und stellen Sie fest, welche "Problemlösungen" zum
"Problem" werden (können, müssen) oder bereits geworden sind.
- Beobachten Sie sorgfältig, worum Sie oder andere "sich
Sorgen machen" (werden, können, dürfen, sollen oder müssen).
- Sammeln Sie die Hinweise, Behauptungen und Befürchtungen von
Änderungen und Veränderungen.
- Sammeln Sie die Hinweise auf Hoffnungen, Erwartungen oder
Bestrebungen auf Änderungen und Veränderungen im Projekt, des
Projekts oder des Projektmanagements.
- Bewerten und entscheiden Sie, ob Sie die Hinweise
ernstnehmen, ignorieren, zurückweisen, korrigieren oder aufheben
(wollen, können, dürfen, müssen).
- Ermitteln Sie, welche Weisungen, Anweisungen, Anleitungen,
Erlaubnisse oder Verbote Sie bekräftigen (dürfen, können,
müssen), damit die entscheidenden und handelnden Personen
unverändert bereit und in der Lage sind, ihre Beiträge zum
Projekt und zum Projektmanagement zu erbringen.
- Beobachten Sie sorgfältig, wo sich institutionelle oder
professionelle oder ausdrücklich eingesetzte Bedenkenträger in
das Projekt oder das Projektmanagement einmischen (wollen,
können, dürfen, müssen).
- Ermitteln Sie sorgfältig, wo die Autorität des
Projektleiters oder des Projektmanagements untergraben,
geschwächt oder überhöht wird.
- Beobachten Sie, wo Sie oder andere entscheidende oder
handelnde Personen offensichtlich bestehenden Problemen
ausweichen oder sie übertünchen oder hochkochen lassen (wollen,
können, dürfen oder müssen).
- Benennen Sie die jeweilige Schwierigkeit konkret als kurze
Beschreibung, wie oder als was sich die "Schwierigkeit" zeigt.
- Entscheiden Sie, ob und wann die Schwierigkeit für das
Projekt oder das Projektmanagement tatsächlich eine Bedeutung
erhält und deshalb zu bearbeiten ist, z.B. als konkrete
Probleme, durch Aufgabenstellungen, Entscheidungen oder
Maßnahmen.
Mahnungen:
Gehen Sie davon aus, dass die "üblichen Schwierigkeiten" im
Umgang mit Hierarchien, Kollegen, benachbarten Bereichen,
Führungskräften und Mitarbeitenden sich auch im Projekt und im
Projektmanagement zeigen (werden, können, dürfen, müssen).Seien Sie
ehrlich, zumindest gegenüber sich selbst.
"Der pessimistische Kollege findet für jede Lösung ein passendes
Problem": Sie finden sofort das nächste "Schlagloch", an welchem sie
alles stoppen, ausbremsen und sich so lange davon tyrannisieren
lassen, bis sie vergessen haben, auf welchem Weg sie sich eigentlich
befinden und wohin sie wollen, sollen, dürfen oder müssen.
"Jeden Tag wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben." Die
aktuelle Aufmerksamkeit richtet sich fast immer auf irgendeinen
Grund zu Aufgeregtheiten. Das Projektmanagement muss sich dem
stellen und dennoch sich auf das Wesentliche für das Projekt und das
Projektmanagement konzentrieren (können, dürfen, müssen). Geschieht
dies nicht mehr, wird das Projektmanagement selbst zum Problem.
"Nicht alle Sorgen, die ich mir gemacht habe, sind auch
berechtigt gewesen. Überflüssig waren sie dennoch nicht, denn sie
haben mich vor manchen Problemen und unlösbaren Schwierigkeiten
bewahrt.", sagte meine Mutter immer wieder.
"Ich kann zwar das Problem nicht lösen. Aber ich kann aufhören,
mich von dem Problem tyrannisieren zu lassen."
Hinweise:
Die Schritte und die damit verbundenen Prozesse wiederholen sich
im Projektverlauf immer wieder, sowohl für das gesamte Projekt als
auch für alle seine Gliederungen.
Teilnehmerkreis:
Alle Schritte sollten unter der Federführung von einer einzigen
Person erfolgen, die "Projektleiter" ist.
Thema "Schwierigkeiten meistern" vertiefen:
- Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
Projektmatrix: 99_010_000
- Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses
Arbeitsschrittes in der Projektmatrix:
99_200_000
Koordination der Verantwortung
00_000_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Verträge und Vereinbarungen:
06_670_000
- Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das
Mentoring)
Aktuelle Stände
17_000_000
Meilensteine
02_200_100
Infos, Nützliches
19_500_000
Termine:
16_000_000
Warnsignale:
06_660_000
Notizen:
19_000_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Transparenz
99_180_000
Partner
08_000_000
Orte
08:100_000
Ressourcen
08:200_000
Projektorganisation
41_000_000
Führung Projektorganisation:
41_000_000
Termine, Fristen:
16_000_000
Qualitätsmanagement:
12_000_000
Verhalten im Projekt:
50_000_000
Regelkommunikation:
03_340_000
Methoden:
60_000_000
Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement:
03_370_000
Projektsteuerung:
32_000_000
Schnittstellen:
99_100_000
- Empfohlene Suchbegriffe:
Standards
Verfahren
Vorgehensweisen
Methoden
Methodik
Hilfsmittel
Prozessketten
Arbeitsweise
Durchführung
Ausführung
Leistungsbeschreibungen
Kontrollen im Projekt
Kontrollpflichten des
Projektmanagements
Regelkommunikation
Leistungsvereinbarungen
Weisungsbefugnisse
Geheimhaltung
Verteilerlisten
Verträge und Vereinbarungen
Vertretungsmacht
Formale Rollen in Organisationen
Spielregeln in Organisationen
Usancen, Gewohnheitsrechte
Heimliche und unheimliche Regeln
und Spielregeln