F. Nacharbeiten.
Schrittfolge 48: Rückbau der Projektorganisation.
Es geht um den Rückbau der projektspezifischen:
- Führungsorganisation,
- Sachorganisation,
- Fachorganisation,
- Prozessorganisation, Ablauforganisation,
- Kommunikationsstrukturen,
- Informationsstrukturen.
Es geht um die entschlossene und konsequente Anpassungen der
Organisation an die Anforderungen nach dem Abschluss des Projekts
und dem Ende des Projektmanagements.
Es geht um die Sicherung des Übergangs der Rechte, Lizenzen,
Freigaben, Codes, Zugänge und Nutzung an die berechtigten
Nachfolgenden.
Ziele:
- Beendigung und Aufhebung der Legitimationsfunktionen des
Projekts und des Projektmanagements.
- Beendigung und Aufhebung der projektbezogenen Weisungsrechte
und Weisungspflichten.
- Beendigung und Aufhebung der projektspezifischen
Kooperationen.
- Festlegung, Einführung und Festigung von klaren Grenzen und
Abgrenzungen der Organisationseinheiten.
- Übertragung der vollen Verantwortung für die
Projektergebnisse und Projektfolgen an die Vorgesetzen der
betroffenen Organisationen und Organisationsteile.
- Beendigung der Ausrichtung der Leistungsprozesse nach den
Anforderungen des Projekts und des Projektmanagements.
- Beendigung der projektspezifischen Führungsprozesse und
Entscheidungsprozesse.
- Beendigung der Bereitstellung und Verfügung über Ressourcen
für das Projekt oder das Projektmanagement.
- Freisetzung der Personalkapazitäten, die bisher für das
Projekt und das Projektmanagement vorgesehen waren und verwendet
wurden.
- Veranlassung und notfalls Erzwingung der anstehenden
Personalentscheidungen.
Anleitungen:
- Ermitteln Sie die Personen, zu welchen im Projekt und im
Projektmanagement Führungsbeziehungen neben den Vorgesetzten
aufgebaut wurden.
- Ermitteln und stellen Sie sicher, dass für alle Personen die
disziplinarische Führung (wieder) eindeutig gesichert ist (wird,
bleibt).
- Ermitteln Sie, wer sich (noch) für das Projekt und das
Projektmanagement zuständig und verantwortlich fühlt und sich
auf die Projektorganisation berufen kann (darf, will, muss).
- Ermitteln, stellen Sie fest und sicher, dass alle
Verantwortungen für das (bisherige) Projekt und das
Projektmanagement durch Personen übernommen werden (dürfen,
können, müssen), die nach ihrem Status, ihren Rollen,
Funktionen, AKV Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen
hierfür zuständig sind.
- Ermitteln Sie die "kurzen Dienstwege".
- Formalisieren Sie oder beenden Sie die "kurzen Dienstwege".
- Ermitteln Sie die notwendigen, ausreichenden und (jetzt
wieder, endlich) möglichen Anpassungen der bestehenden
Organisation.
- Ermitteln Sie die (noch) notwendige und ausreichende
Organisation bis zum vollständigen Übergang aller
Projektstrukturen in den Alltag.
- Legen Sie den Termin der Beendigung der Übergangsstrukturen
fest.
- Stellen Sie sicher, dass alle verschleppten oder noch zu
treffenden Entscheidungen über die Anpassungen der Organisation
spätestens am Schlusstermin der Übergangsstrukturen gefasst
werden (können, dürfen, müssen).
Mahnungen:
Das Unbequeme hat Vorrang!
In der Regel haben sich eine Reihe von Personen und
Organisationen in die formale und offizielle Projektorganisation
eingeklinkt. Oftmals wollten sie "nur helfen" (und haben es auch).
Wenn die Hilfe nicht mehr erforderlich ist, sind auch die damit
verbundenen Sonderrechte zu beenden.
Wird die Organisation nicht unverzüglich angepasst, entstehen
sofort Pfründe, die heftig und oftmals sehr erfolgreich verteidigt
werden (können, dürfen): Die nutznießenden Personen haben ja Zeit
dazu und die dazu eingesetzten Ressourcen werden nicht (mehr)
hinterfragt.
Hinweise:
Die Schritte und die damit verbundenen Prozesse wiederholen sich
im Projektverlauf immer wieder, sowohl für das gesamte Projekt als
auch für alle seine Gliederungen.