HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier





B. Anleitungen zur Schrittfolge 1: Klärung der Ausgangslage.

Es geht um den "Ausgriff aus dem Ganzen", der die Grundlage für das Denken, Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten bildet.

Es geht um "Pflöcke in die Landschaft schlagen", welche als Bezugspunkte für das Denken, Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten dienen (können, sollen, dürfen, müssen).

Es geht um die Einteilung und Gliederung der abgegrenzten Landschaft.

Ziele:

  1. Bestätigungen der eigenen Sichtweisen.
  2. Unterlegung der Wahrnehmungen mit Fakten.
  3. Klärung der Interessen und der Interessenlage.
  4. Erkennen von Tendenzen, Strömungen und Trends.
  5. Erkennung und Verortung des eigenen Standpunktes.
  6. Erkennung der eigenen Bewegung.
  7. Erkennung der eigenen Orientierungen.
  8. Erkennung der eingeschlagenen Richtung.
  9. Schaffung eines soliden, belastbaren Fundaments für alle weiteren Konkretisierungen, Planungen, Entscheidungen.
  10. Sicherung der ausreichenden Verwurzelung und Verankerung sowie Legitimation des (künftigen) Projekts und des Projektmanagements.

Anleitung:

  1. Stellen Sie sicher, dass Sie immer "Papier und Bleistift" zur Hand haben, um alles zu notieren, was Ihnen einfällt, zufällt oder auffällt.
  2. Legen Sie einen Blickwinkel (eine "Brille") fest.
  3. Legen Sie die Schwerpunkte fest, für welche Sie die Ausgangslage klären (wollen, können, dürfen, müssen).
  4. Legen Sie eine Reihenfolge für die erforderlichen, notwendigen und ausreichenden Klärungen der Ausgangslage fest.
  5. Beobachten Sie Ihre spontanen Bewertungen (Ablehnungen und Gefallen) und die Kriterien, die den Unterschied machen. Notieren Sie sich die Kriterien.
  6. Achten Sie insbesondere auf alles, was Ihre Aufmerksamkeit weckt, auch und gerade dann, wenn es nichts mit der Ausgangslage zu tun haben scheint oder kann. Notieren Sie sich unbedingt diese "Randerscheinungen".
  7. Wechseln Sie den Blickwinkel (die "Brille") und wiederholen Sie die Aufgaben so oft Sie wollen (können, dürfen, müssen).
  8. Legen Sie den Moment (genauen Zeitpunkt) fest, zu welchem Sie entscheiden, dass Sie mit den Ergebnissen weiterarbeiten (werden, müssen, wollen).
  9. Sichten Sie Ihre gesammelten Ergebnisse nach Mustern, Zusammenhängen, Abhängigkeiten, Bindungen, Ursachen, Ereignissen und Folgen.
  10. Wählen Sie aus und sortieren Sie, was Sie als "Ausgangslage" für die weiteren Schritte verwenden (wollen, können, dürfen, müssen).

Für die Ausgangslage sind häufig mehrere Runden erforderlich, z.B. für die Klärungen von:

  1. Was geschieht im Moment (tatsächlich)?
  2. Was geschieht nicht, obwohl es "eigentlich" geschehen könnte (sollte, dürfte, müsste)?
  3. Was geschieht anders als erwartet (befürchtet, berechnet, erhofft)?
  4. Was zeigt in welche Richtung?
  5. Welche Orientierungen gelten?
  6. Welchen Spuren folgen die Wege?
  7. Was zeigt in die gleiche Richtung?
  8. Was gibt im Moment Orientierung?
  9. Was gilt als "selbstverständlich"?
  10. Was zeigt sich im Vordergrund vor welchem Hintergrund?

Die Ausgangslage kann gegliedert werden z.B. in:

  1. die persönliche Ausgangslage,
  2. die berufliche Ausgangslage,
  3. die organisationale Ausgangslage,
  4. die fachliche Ausgangslage,
  5. die statusbedingte Ausgangslage,
  6. die interessenbestimmte Ausgangslage,
  7. die Verfassung (Konstitution),
  8. die Kondition (Fitness, Kapazitäten),
  9. den Zustand,
  10. die Dynamik,
  11. die Verbindlichkeiten, z.B. durch Verträge und Vereinbarungen,
  12. die Technik,
  13. die Verhältnisse, z.B. Machtverhältnisse, Beziehungen, Abhängigkeiten,
  14. die Prozesse,
  15. die finanzielle Ausgangslage,
  16. die Kompetenzen (Eignungen, Neigungen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Wissen, Können, Erfahrungen).

Mahnungen und Tipps:

Es ist wahrscheinlich, dass Sie bei der Arbeit öfter mal die Orientierungen, Prioritäten, Interessen und Richtungen ändern. Die jeweils erarbeiteten Ergebnisse können dabei als hinfällig oder "falsch" erscheinen. Es gibt jedoch keine Möglichkeit, "richtige" Ergebnisse zu erarbeiten. "Richtig" sind immer jene Ergebnisse, die eingetreten sind, gleichgültig, ob und wie Sie dazu beigetragen haben oder wie sie Ihnen gefallen (dürfen, können).

"Papier und Bleistift" sind als Arbeitsmittel unersetzlich. Digitale und andere Medien werden erst nützlich, wenn die Notizen organisiert und aufbereitet werden (sollen, können, dürfen, müssen).

Die Klärungen der Ausgangslage sind immer vorläufig. Es gibt keine Möglichkeit, sie "endgültig" abzuschließen.

Es gibt keine Möglichkeit, die Ausgangslage "objektiv" darzustellen: Sie ist und bleibt immer individuell und subjektiv.

Die Ausgangslage ändert sich ständig, auch und gerade durch die Klärungen und dadurch gewonnenen Informationen, Einsichten und Erkenntnisse.

Thema Ausgangslage vertiefen:

  1. Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix: 05_500_510
    Ausgangslage des Projekts: Beschreibungen
    Ausgangslage des Projektmanagements
  2. Empfohlene Suchbegriffe:
    Bestandsaufnahme in Projekten