HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier





F. Schritt 357: Die Gewährleistungs-verpflichtungen beachten, gestalten und erfüllen.

Es geht um die Bestimmungen, was die jeweiligen Gegenstände von Gewährleistungsverpflichtungen sind.

Es geht um sie Sicherstellung, dass die Produkte und Ergebnisse des Projekts und des Projektmanagements die zugesagten Kriterien erfüllen.

Es geht um die Begrenzung der Haftungen für Gewährleistungen auf die ausdrücklich zugesagten und vereinbarten Gewährleistungen.

Es geht um die Begrenzung der Folgen aus Gewährleistungsverpflichtungen.

Es geht um die fristgerechte und konsequente Wahrnehmung von Ansprüchen aus Gewährleistungsverpflichtungen.

Verpflichtungen zu Gewährleistungen entstehen oftmals:

  1. aus den Auslobungen, Prospekten, Produktbeschreibungen,
  2. aus den Ausschreibungen,
  3. aus den AGB's Allgemeinen Geschäftsbedingungen,
  4. aus den Verhandlungen,
  5. aus Versprechungen,
  6. aus Zusicherungen,
  7. aus den Usancen, Gewohnheiten, bisherigen Geschäften,
  8. aus den Normen und Standards,
  9. aus den Spezialitäten,
  10. aus den konkreten Vereinbarungen.

Es geht oftmals um die gleichen Kriterien, die auch ausdrücklich durch "Garantien" unterlegt werden (können).

Es geht um die Bildung von ausreichenden Wertberichtigungen und Rückstellungen.

Ziele:

  1. Begrenzung der Erwartungen und Erwartungshaltungen auf das Erfüllbare.
  2. Ermittlung, Begrenzung und Korrekturen von unbestimmten Erwartungen, Zuschreibungen und Annahmen.
  3. Ermittlung, Begrenzung und Korrekturen von unerfüllbaren Erwartungen, Zuschreibungen, Annahmen und unterstellten "Selbstverständlichkeiten".
  4. Ermittlung, Festlegung und Veröffentlichung von Filtern und Raster für die Bestimmung von Gewährleistungsansprüchen.
  5. Bestimmung des Rahmens für formelle, justiziable Gewährleistungen.
  6. Abwehr von Rufschädigungen, Unterstellungen oder Vorurteilen.
  7. Abwehr einer "negativen Presse".
  8. Aufbau, Erhaltung und Stärkung des Vertrauens.
  9. Früherkennung und Vorbeugen von unberechtigten Einwänden,
  10. Zufriedenheit mit den Produkten und Ergebnissen.

Anleitungen:

  1. Ermitteln Sie die Auslobungen, die mit den Produkten, Leistungen und Ergebnissen des Projekts und des Projektmanagements verbunden sind.
  2. Befragen Sie die bisher verantwortlichen, entscheidenden, verhandelnden und handelnden Personen nach Anlässen und Gelegenheiten, die zu Gewährleistungsansprüchen berechtigen und verpflichten.
  3. Ermitteln Sie, wer zur Gewährleistung verpflichtet ist.
  4. Ermitteln Sie die Bedingungen, unter welchen Ansprüche aus Gewährleistungsverpflichtungen geltend gemacht werden (können, dürfen, müssen).
  5. Ermitteln Sie die Art und Weise, wie Ansprüche aus Gewährleistungen geltend gemacht werden (dürfen, können, müssen).
  6. Ermitteln und legen Sie fest, wie Ansprüche auf Gewährleistungen abgegolten werden (dürfen, können, müssen).
  7. Ermitteln, legen Sie fest und vereinbaren Sie, wer für die Gewährleistungsansprüche verantwortlich ist.
  8. Ermitteln Sie die voraussichtlichen Kosten für Gewährleistungen.
  9. Ermitteln, legen Sie fest und sichern Sie die Budgetierung (Finanzierung) der Kosten durch die Kostenträger.
  10. Ermitteln, legen Sie fest und vereinbaren Sie das Verfahren für die Ersetzung der eigenen Kosten für Gewährleistungen durch Auftragnehmer, Dienstleistende, Subunternehmer oder Lieferanten.

Bei den Gewährleistungen geht es oftmals um z.B.

  1. Eigenschaften, z.B. "angenehm", wohlfühlen,
  2. Handlichkeit, z.B. "einfache Handhabung",
  3. Verbrauchswerte, z.B. Einhaltung von Grenzwerten für Emissionen, Geräusche, Abgase, Wärme,
  4. Eigenschaften, z.B. luftdicht, wasserdicht, lichtbeständig,
  5. Freiheiten von..., z.B. Schadstoffen,
  6. Beständigkeit, z.B. "pflegeleicht",
  7. Verwendbarkeit, z.B. "im Freien",
  8. Lebensdauer, z.B. "rostfrei", "wartungsfrei", "störungsfrei", wiederverwendbar,
  9. Sicherheit, "narrensicher", "kindersicher", "schützt gegen...",
  10. Abwesenheit von... z.B. Rückständen, Beimischungen, Ersatzstoffen.

Gewährleistungsverpflichtungen können häufig "geregelt" werden durch:

  1. Kulanzen,
  2. Rücknahmen,
  3. Ersatzlieferungen,
  4. Austausch vor Ort,
  5. Nachlässe,
  6. Dienstleistungen vor Ort, z.B. Einweisungen,
  7. Nachrüstungen,
  8. Fehlerbeseitigungen,
  9. "Updates",
  10. Beseitigung von "Fehlern" (Ursachen).

Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.

Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.

In der Regel sind alle Schritte erforderlich.

Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden, sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den weiter folgenden Schritten begonnen wird.

Mahnungen, Tipps:

Befriedigen die Produkte, Leistungen oder Ergebnisse nicht, wird oftmals erneut investiert, um (doch noch) die erwarteten Ergebnisse zu erhalten.

Wer sucht, findet immer irgendetwas, woran er sich stören kann (will, darf). Im Zweifelsfall wird etwas eingefordert, was als "selbstverständlich" gelten soll (sollte), jedoch nie gefordert, zugesichert oder vereinbart (worden) war.

Gewährleistungen und Garantien sind verschiedene Dinge, auch wenn in der Umgangssprache die Begriffe oftmals synonym verwendet werden.

Manchmal erfahren die Personen erst etwas von bestehenden Gewährleistungsansprüchen, wenn wegen nicht erfüllten Gewährleistungen Forderungen gestellt werden.

Die Gewährleistung ist häufig nicht begrenzbar. Sachverhalte, die zu Gewährleistungsansprüchen führen (können), beschädigen häufig das Vertrauen unbemerkt, unbefristet und unbegrenzt lange bevor Ansprüche erhoben werden, auch dann, wenn keine Ansprüche erhoben oder durchgesetzt werden (können, dürfen, müssen).

Es gilt jedoch auch: "Ist der Ruf erst ruiniert, dann lebst Du völlig ungeniert!".

Gewährleistungen bilden die Rückseite des Marketings.

Teilnehmerkreis:

Alle Schritte sollten unter der Federführung von einer einzigen Person erfolgen, die verantwortlich für die Professionalität des (gesamten) Projektmanagements ist.

Thema "Gewährleistungen" vertiefen:

  1. Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
    Projektmatrix: 99_990_000
  2. Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix: 99_200_000
    Koordination der Verantwortung 00_000_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_670_000

  3. Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das Mentoring)
    Aktuelle Stände 17_000_000
    Meilensteine 02_200_100
    Infos, Nützliches 19_500_000
    Termine: 16_000_000
    Warnsignale: 06_660_000
    Notizen: 19_000_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Transparenz 99_180_000
    Partner 08_000_000
    Orte 08:100_000
    Ressourcen 08:200_000
    Projektorganisation 41_000_000
    Führung Projektorganisation: 41_000_000
    Termine, Fristen: 16_000_000
    Qualitätsmanagement: 12_000_000
    Verhalten im Projekt: 50_000_000
    Regelkommunikation: 03_340_000
    Methoden: 60_000_000
    Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement: 03_370_000
    Projektsteuerung: 32_000_000
    Schnittstellen: 99_100_000

  4. Empfohlene Suchbegriffe:

    Standards
    Verfahren
    Vorgehensweisen
    Methoden
    Methodik
    Hilfsmittel
    Prozessketten
    Arbeitsweise
    Durchführung
    Ausführung
    Leistungsbeschreibungen
    Kontrollen im Projekt
    Kontrollpflichten des Projektmanagements
    Regelkommunikation
    Leistungsvereinbarungen
    Weisungsbefugnisse
    Geheimhaltung
    Verteilerlisten
    Verträge und Vereinbarungen
    Vertretungsmacht
    Formale Rollen in Organisationen
    Spielregeln in Organisationen
    Usancen, Gewohnheitsrechte
    Heimliche und unheimliche Regeln und Spielregeln