HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier





F. Schritt 358: Die Garantieverpflichtungen gestalten und erfüllen.

Es geht um die Begrenzung der gegebenen Garantien.

Es geht um die Wahrung der Rechte aus erhaltenen Garantien.

Es geht um die Ansprüche, die entstehen (können, dürfen, müssen), wenn zugesicherte oder vereinbarte Eigenschaften, Qualitäten oder Merkmale nicht (mehr) erfüllt sind.

Es geht um die Kostendeckung und Kostenträgerschaft für Garantiefälle.

Es geht um die Bildung von ausreichenden Wertberichtigungen und Rückstellungen.

Ziele:

  1. Nachweisungen des Bestandes der Garantien.
  2. Nachweisungen der Inhalte der Garantien.
  3. Nachweisungen der Einhaltung der Garantien.
  4. Nachweisungen von Verletzungen des Garantierten.
  5. Nachweisungen der Ansprüche aus (Verletzungen von) Garantien.
  6. Sicherstellung der Erfüllung von Garantien.
  7. Begrenzung der Garantieansprüche auf den Kaufpreis und Originalteile.
  8. Abwehr der Geltendmachung von Folgeschäden, Kollateralschäden, Schädigungen von Dritten und Mehrschäden im Garantiefall.
  9. Festlegung der Personen, Organisationseinheiten und Organisationen, die den Garantiefall bearbeiten und dafür eintreten (müssen).
  10. Sicherung der Annahme und Verantwortung für die Erfüllung der Garantieverpflichtungen, die aus dem Projekt, dem Projektmanagement, den Produkten und Ergebnissen des Projekts und des Projektmanagements folgen.

Anleitungen:

  1. Ermitteln Sie sehr sorgfältig, welche Garantien in welchen Zusammenhängen zwischen welchen Personen oder Vertretern von Organisationen vereinbart wurden.
  2. Ermitteln Sie sehr sorgfältig, ob die vereinbarten Garantien rechtlichen Bestand haben.
  3. Ermitteln Sie, ob die erhobenen Garantieansprüche an die Zulieferer oder Partner ganz oder teilweise übertragen werden (können, dürfen, müssen).
  4. Ermitteln Sie die Möglichkeiten, die Garantieansprüche um die erhaltenen Nutzungen kürzen zu können (dürfen, müssen).
  5. Legen Sie fest und vereinbaren Sie, was "normaler" Verschleiß ist und deshalb nicht Gegenstand der Garantie sein kann (darf).
  6. Ermitteln und legen Sie fest, was "Bagatellfälle" sind.
  7. Legen Sie das Verfahren fest, wie in "Bagatellfällen" "unbürokratisch" die Garantie abgewickelt wird (werden darf, kann, muss).
  8. Ermitteln und legen Sie fest, wie im Garantiefall der bestimmungsgemäße Gebrauch und Einsatz nachgewiesen werden (kann, darf, muss).
  9. Legen Sie die Höchstsumme für Garantieansprüche fest und vereinbaren Sie diese ausdrücklich.
  10. Legen Sie fest und vereinbaren Sie die Art und Weise der erforderlichen und einzuhaltenden Pflegen und Wartungen als Voraussetzungen für die Geltendmachung von Garantieansprüchen.

Gegenstand von Garantien sind häufig:

  1. bestimmte Qualitäten oder Eigenschaften,
  2. Preise,
  3. Lieferzeiten,
  4. Lieferbarkeit von Ersatzteilen, Nachlieferungen,
  5. Verfügbarkeit,
  6. Rückgaberechte,
  7. Zugriffe,
  8. Abnahmemengen, Bestellmengen,
  9. Kompatibilität, (Toleranzen),
  10. Funktionen.

Im Garantiefall ist häufig eine gütliche Regelung möglich durch:

  1. Nachlässe,
  2. Kulanzen, "Großzügigkeit", Verzicht auf Berechnungen von (weiteren) Leistungen,
  3. Ersatzlieferungen,
  4. Sofortreparaturen, Beseitigung von Fehlern,
  5. Austausch fehlerhafter Teile, Nachrüstungen,
  6. Gestellungen von Ersatz,
  7. Reparaturen vor Ort,
  8. Einweisungen vor Ort,
  9. Gewährung von Zusatzleistungen,
  10. "Geschenke".

Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.

Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.

In der Regel sind alle Schritte erforderlich.

Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden, sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den weiter folgenden Schritten begonnen wird.

Mahnungen, Tipps:

Wird Garantiertes vorsätzlich nicht eingehalten, kann Betrug, Vorsatz, Täuschung, Arglist, Sabotage oder Inkompetenz vorliegen. Die Ansprüche daraus überschreiten in der Regel die Ansprüche aus den Garantien erheblich.

Nichtwissen über bestehende Garantien schützt nicht vor den Ansprüchen.

Werden Garantieansprüche erhoben, ist in der Regel der Nachweis verlangt, dass nur ein bestimmungsgemäßer Gebrauch und Einsatz erfolgt ist.

Die Rückstellungen für Garantieverpflichtungen werden in der Regel "zentral" (im betrieblichen Rechnungswesen) verwaltet: Die Kostenstellen (Kostenträger) erhalten für die von ihnen zu erbringenden Garantieleistungen ein Budget. Sind weder Rückstellungen vorhanden, noch die Garantieleistungen kalkuliert (worden), gehen die anfallenden Kosten in voller Höhe zu Lasten jener Personen, Organisationseinheiten und Organisationen, welche die Garantieleistungen erbringen (müssen, wollen, können).

Teilnehmerkreis:

Alle Schritte sollten unter der Federführung von einer einzigen Person erfolgen, die verantwortlich für die Professionalität des (gesamten) Projektmanagements ist.

Thema "Garantien" vertiefen:

  1. Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
    Projektmatrix: 99_990_000
  2. Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix: 99_200_000
    Koordination der Verantwortung 00_000_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_670_000

  3. Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das Mentoring)
    Aktuelle Stände 17_000_000
    Meilensteine 02_200_100
    Infos, Nützliches 19_500_000
    Termine: 16_000_000
    Warnsignale: 06_660_000
    Notizen: 19_000_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Transparenz 99_180_000
    Partner 08_000_000
    Orte 08:100_000
    Ressourcen 08:200_000
    Projektorganisation 41_000_000
    Führung Projektorganisation: 41_000_000
    Termine, Fristen: 16_000_000
    Qualitätsmanagement: 12_000_000
    Verhalten im Projekt: 50_000_000
    Regelkommunikation: 03_340_000
    Methoden: 60_000_000
    Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement: 03_370_000
    Projektsteuerung: 32_000_000
    Schnittstellen: 99_100_000

  4. Empfohlene Suchbegriffe:

    Standards
    Verfahren
    Vorgehensweisen
    Methoden
    Methodik
    Hilfsmittel
    Prozessketten
    Arbeitsweise
    Durchführung
    Ausführung
    Leistungsbeschreibungen
    Kontrollen im Projekt
    Kontrollpflichten des Projektmanagements
    Regelkommunikation
    Leistungsvereinbarungen
    Weisungsbefugnisse
    Geheimhaltung
    Verteilerlisten
    Verträge und Vereinbarungen
    Vertretungsmacht
    Formale Rollen in Organisationen
    Spielregeln in Organisationen
    Usancen, Gewohnheitsrechte
    Heimliche und unheimliche Regeln und Spielregeln