B. Schrittfolge 5: Die Machbarkeit planen.
24. Kalkulation der Maßnahmen
- Grobkalkulation -.
Ziele:
- Übersicht über die Kosten der vorgesehenen Maßnahmen.
- Übersicht über die Schwerpunkte der Kostenarten, Kostenstellen,
Kostentreiber.
- Übersicht über die vermutliche Wirksamkeit und
Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen in Bezug auf die Projektziele.
- Übersicht über den voraussichtlichen Finanzierungsbedarf; bzw.
- Übersicht über die voraussichtliche Verwendung von Budgetmittel
für das Projekt.
Anleitung:
Schätzen Sie die Kosten für jede(!) Maßnahme, die sie in den
vorangegangenen Schritten vorgesehen haben.
Legen Sie jetzt die Maßnahmen zur Erreichung eines jeden
Teilzieles fest. Beginnen Sie mit dem ersten Teilziel.
- Grobe Schätzungen:
Runde Beträge, alle aufgerundet auf z.B.
- (Aufwand vernachlässigbar, z.B. weil unter 1')
1' (1.000),
1'' (1.000.000),
1''' (1.000.000.000)
- Notieren Sie die Begründungen / Berechnungsgrundlagen /
Annahmen für Ihre Schätzungen.
- Für Maßnahmen, für welche jegliche Erfahrungen fehlen,
unterlegen Sie Ihre Schätzungen mit Angebotsbeispielen: Es
genügen kurze (telefonische) Anfragen bei Anbietern, um zu
überprüfen, ob die nach 2. angenommenen Preise plausibel
sind.
- Schätzen die auch die folgenden Kosten und gliedern Sie
die Grobkalkulation in:
- Investitionskosten (Anschaffungen aller Art,
gleichgültig der Art und Weise der Finanzierung)
- Ausstattungen (Maschinen, Ausstattungen,
gleichgültig der Art und Weise der Finanzierung)
- Lizenzen (Patente, Nutzungsgebühren,
Überlassungsgebühren)
- Personalkosten (nur Fremdkosten, keine
kalkulatorischen Eigenkosten)
- Löhne, Gehälter, Lohnnebenkosten
- Vergütungen an Personalüberlasser
- Vergütungen für ausgelagerte Dienstleistungen
und Beiträge
- Sachkosten
- Administratives
- Kommunikationskosten
- Abschreibungen
- Finanzierungskosten
- Beschaffungskosten
- Provisionen
- Abschläge / Disagio / Vermittlungskosten,
Gebühren, Genehmigungen
- Nummerieren Sie alle Maßnahmen; z.B. 1.1. für die 1.
Maßnahme für das 1. Teilziel, usf.
- Übertragen Sie die Maßnahmen, die Berechnungsgrundlagen
und die Kostenstrukturen in ein bewährtes Tabellenprogramm
oder in eine Software zur Projektmanagementunterstützung, um
die fortlaufenden Aktualisierungen zu erleichtern.
- Unterlegen Sie Ihre Schätzungen durch verbindliche
Kalkulationen, wenn dies vom Auftraggeber verlangt wird.
- Unterlegen Sie Ihre Schätzungen und Kalkulation mit
Nachweisen von entsprechenden Verträgen und Vereinbarungen,
wenn dies vom Auftraggeber verlangt wird.
Mahnungen, Tipps für den 1. Schritt:
Beginnen Sie niemals mit dem zweiten oder einem folgenden
Schritt, bevor nicht der erste vollständig für alle(!) Maßnahmen
erledigt ist.
Schätzen Sie nach bestem Wissen und Gewissen. Schätzen Sie
großzügig! Es geht um Plausibilität der Kosten. Genauigkeit der
geschätzten Beträge ist weder möglich noch nötig.
Wenn Sie die Mengen und Einzelkosten in etwa kennen (grobe
Schätzungen genügen), ergeben sich die Beträge aus der
Multiplikation der angenommenen Mengen mit den angenommenen
Preisen.
Wenn Sie weder Mengen noch Einzelkosten kennen noch sonst
wissen (können), was die Maßnahme kosten könne, setzen Sie
einfach einen Betrag ein, der nach Ihrer Meinung ausreichend
sein sollte, um die Maßnahme vernünftig durchzuführen.
Wenn die Bandbreite des möglichen Aufwandes sehr hoch ist,
schätzen Sie einen Betrag, der in Bezug auf das Projekt und die
Projektziele angemessen erscheint.
Schätzen Sie zügig. Unterbinden Sie jegliche
Klein-Klein-Diskussion und unterbinden Sie insbesondere jegliche
Diskussionen über die Frage, ob der geschätzte Aufwand für eine
Maßnahme nicht auch reduziert werden könne. (Die Fragen der
Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen und die Feinkalkulationen
erfolgen an einer späteren Stelle. Wird die Diskussion
zugelassen, finden sich die Kalkulierenden rasch in einer
Situation wieder, in welcher sie über den "Preis eines Brötchens
im Geschäft A und im Geschäft B und ob unter besonderer
Berücksichtigung der Anfahrtswege drei Brötchen im Geschäft A
billiger sind als im Geschäft B" streiten. Das ist an dieser
Stelle nur eine sinnlose Zeitverschwendung ohne jeglichen
Nutzen.
Teilnehmerkreis:
An der Grobkalkulation der Maßnahmen sollten mitwirken:
- Personen, die auch bisher am Projektentwurf
mitgearbeitet haben und sich als besonders kompetent,
interessiert an den Projektzielen und bereit erwiesen haben,
sich für das Projekt zu engagieren,
- Personen, die über ein Wissen über die Kultur des
Unternehmens, die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze,
die Regeln und Abläufe, Verhaltensmuster von Personen und
Organisationseinheiten verfügen.
- Experten des jeweiligen Fachgebietes.
- bei den Schritten 4 ff sollten unbedingt Personen
hinzugezogen werden, die im Unternehmen üblicherweise mit
verbindlichen Kalkulationen beauftragt werden.
Thema Kalkulation der Maßnahmenplanung vertiefen:
- Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung
dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix:
06_620_000
- Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das
Mentoring)
Checklisten:
06_630_000
Formblätter:
06_640_000
Planungshilfen:
06_650_000
Controlling:
09_000_000
Dokumentation:
14_000_000
- Empfohlene Suchbegriffe:
Projektkalkulation