B. Schrittfolge 5: Die Machbarkeit planen.
25. Kapazitätsplanung.
Ziele:
- Übersicht über die Personalkapazitäten, die voraussichtlich
für das Projekt gebunden werden.
- Übersicht über die sonstigen Kapazitäten (Betriebsmittel,
Maschinen, Gebäude, Einrichtungen), die voraussichtlich für das
Projekt zu bestimmten Schwerpunkten / Zeiten gebunden werden.
Früherkennung von notwendigem Entscheidungs-, Planungs-,
Regelungs- und Steuerungsbedarf, um die benötigten Kapazitäten
für das Projekt zu reservieren oder zu beschaffen.
Anleitung:
Schätzen Sie die Personalkapazitäten für jede(!) Maßnahme,
die sie in den vorangegangenen Schritten vorgesehen haben.
Legen Sie die Personalkapazitäten zur Erreichung eines jeden
Teilzieles fest. Beginnen Sie mit dem ersten Teilziel.
- Grobe Schätzungen:
Runde Beträge, alle aufgerundet auf z.B.
- (die Maßnahme erfordert keinerlei Personalwand)
1 PS = 1 "Personen-)Stunde", früher: MS
Mann-"(Menschen-, Mitarbeitenden-)Stunde,
1 PT = 1 "Personen-)Tag", früher: MT Mann-"(Menschen-,
Mitarbeitenden-)Tag (=6 MS),
1 PW = 1 "Personen-)Woche", früher: MW "Mann"(Menschen-,
Mitarbeitenden-)Woche (= 4 MT),
1 PM = 1 "Personen-)Monat", früher MM ="Mann-."(Menschen-,
Mitarbeitenden-)Monat (= 15 MT oder 3 MW),
1 PJ = 1 "Personen-)Jahr, früher: MJ "Mann-"(Menschen-,
Mitarbeitenden-)Jahr (= 10 MM oder 40 MW oder 150 MT
- Notieren Sie die Begründungen / Berechnungsgrundlagen /
Annahmen für Ihre Schätzungen..
- Für Maßnahmen, für welche jegliche Erfahrungen fehlen,
unterlegen Sie Ihre Schätzungen mit Angebotsbeispielen: Es
genügen kurze (telefonische) Anfragen bei den Fachbereichen
/ Experten, um zu überprüfen, ob die nach 2. angenommenen
Kapazitäten plausibel sind.
- Schätzen die auch die folgenden Kosten, wenn die
Kapazitäten nicht zur Verfügung stehen (können oder sollen):
- Investitionskosten (Anschaffungen aller Art,
gleichgültig der Art und Weise der Finanzierung)
- Ausstattungen (Maschinen, Ausstattungen,
gleichgültig der Art und Weise der Finanzierung)
- Lizenzen (Patente, Nutzungsgebühren,
Überlassungsgebühren)
- Personalkosten (nur Fremdkosten, keine
kalkulatorischen Eigenkosten)
- Löhne, Gehälter, Lohnnebenkosten
- Vergütungen an Personalüberlasser
- Vergütungen für ausgelagerte Dienstleistungen
und Beiträge
- Sachkosten
- Administratives
- Kommunikationskosten
- Abschreibungen
- Finanzierungskosten
- Beschaffungskosten
- Provisionen
- Abschläge / Disagio / Vermittlungskosten,
Gebühren, Genehmigungen
- Optional: Werden die Leistungen interner Bereiche für
andere interne Bereiche unternehmensintern berechnet, sind
die Kosten hierfür nach den internen Verrechnungssätzen zu
kalkulieren.
- Übertragen Sie die Kapazitäten, die voraussichtlich
bereitstellenden Fachbereiche, Berechnungsgrundlagen und die
Kostenstrukturen in ein bewährtes Tabellenprogramm oder in
eine Software zur Projektmanagementunterstützung, um die
fortlaufenden Aktualisierungen zu erleichtern.
- Übernehmen Sie gegebenenfalls die ermittelten Kosten in
die
Kalkulation der Maßnahmen
- Unterlegen Sie Ihre Schätzungen durch verbindliche
Kalkulationen, wenn dies vom Auftraggeber verlangt wird.
- Unterlegen Sie Ihre Schätzungen und Kalkulation mit
Nachweisen von entsprechenden Verträgen und Vereinbarungen,
wenn dies vom Auftraggeber verlangt wird.
Mahnungen, Tipps:
Stehen die internen Kapazitäten nicht zur Verfügung und
müssen deshalb "zugekauft" werden, erhöhen sich in der Regel die
Kosten für die Maßnahmen um folgende Kosten:
- Auswahl, Verpflichtung, Qualifizierung, Einweisung und
Anleitung des externen Personals,
- Ausstattungskosten,
- Kosten für Datenschutz und Datensicherheit,
- Abrechnungskosten.
Die Kosten der Maßnahmen sind in den betreffenden Fällen zu
korrigieren:
Kalkulation der Maßnahmen.
Zeigen Sie unbedingt auch die "kleine" Kapazitätsbedarfe auf.
Viele kleine Kapazitätsbindungen addieren sich rasch zu einem
Kapazitätsbedarf, der in vielen Fällen nicht ohne Weiteres in
die betrieblichen Routinen eingebunden bzw. von den Kapazitäten
für betriebliche Regelabläufe abgezweigt werden kann.
Teilnehmerkreis:
An der Grobschätzung des Kapazitätsbedarfes sollten
mitwirken:
- Personen, die auch bisher am Projektentwurf
mitgearbeitet haben und sich als besonders kompetent,
interessiert an den Projektzielen und bereit erwiesen haben,
sich für das Projekt zu engagieren,
- Personen, die über ein Wissen über die Kultur des
Unternehmens, die geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze,
die Regeln und Abläufe, Verhaltensmuster von Personen und
Organisationseinheiten verfügen.
- Experten des jeweiligen Fachgebietes, die aufgrund ihrer
Erfahrungen den Kapazitätsbedarf sowie die Verfügbarkeit der
Kapazitäten zu den voraussichtlich benötigten Zeitpunkten
bzw. Zeiten einschätzen können.
Thema Kapazitätsplanung vertiefen:
- Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung
dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix:
06_620_000
- Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das
Mentoring)
Kapazitätsplanung:
04_400_140
Ressourcenplanung:
04_400_170
Checklisten:
06_630_000
Formblätter:
06_640_000
Planungshilfen:
06_650_000
Controlling:
09_000_000
Dokumentation:
14_000_000
- Empfohlene Suchbegriffe:
Kapazitätsplanung,