HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier





E. Schritt 259: Die Konflikte führen (managen). (Konfliktmanagement).

Es geht darum, bestehende Konflikte so zu kanalisieren, dass sie sich nicht durch das Projekt oder das Projektmanagement ausbreiten.

Es geht darum, Konflikte zu nutzen, um die Projektziele zu begünstigen.

Ziele:

  1. Die bereits bestehende Konfliktdynamik im Projekt und im Projektmanagement erkennen und im geplanten Projektverlauf berücksichtigen.
  2. Konfliktparteien auseinander halten, wo immer es das Projekt erlaubt.
  3. Konfliktparteien so früh wie möglich zusammenbringen, um die für das Projekt und das Projektmanagement notwendigen Einigungen und zuvor auszutragenden Auseinandersetzungen zu leisten.
  4. Konsequente Trennung von Streitpunkten und Rivalitäten im Projekt und im Projektmanagement von anderen, die nichts damit zu tun haben.
  5. Die Objekte (Inhalte) der Streitpunkte und Rivalitäten konsequent in Entscheidungsvorlagen für die Konfliktparteien aufbereiten, die den bestehenden Konflikt (möglichst) nicht weiter (erneut) anheizt.
  6. Die Beiträge der Konfliktparteien so gestalten, dass sie möglich durch ihr Beiträge sich Vorteile für sich selbst versprechen (können, dürfen).
  7. Begrenzung der Interessen und Beiträge der Konfliktparteien auf Leistungen, die sie tatsächlich erbringen (können, wollen, dürfen, müssen).
  8. Konfrontation und Eskalation der Konflikte, wenn die Konfliktparteien ihre Beiträge zum Projekt oder zum Projektmanagement wegen des Konfliktes vermeiden, verweigern, verzögern oder schlecht erbringen (wollen, können, dürfen, müssen).
  9. Früherkennung von "Stellevertreterkriegen" durch hagiographische Hermeneutiker, die "im Namen von Hintermännern, Hinterfrauen oder anderen Autoritäten" in Arbeitsgruppen entsandt werden, um das Projekt oder die Konfliktparteien zu blockieren, zu tyrannisieren, zu hindern, zu behindern oder zu übervorteilen.
  10. Konsequente Entfernung und Ersetzung von Personen, die weder bereit noch in der Lage sind, zum Projekt und zum Projektmanagement beizutragen.

Anleitungen:

  1. Ermitteln Sie (sorgfältig und behutsam), welche unterschwellige, verdrängte oder verleugnete Konflikte bereits bestehen.
  2. Wenn Sie selbst ein Konfliktpartner (eine Konfliktpartei) sind, stellen Sie sicher, dass Ihre Anliegen gegenüber den anderen Konfliktparteien durch einen Vermittler vertreten werden (können, dürfen, müssen).
  3. Ermitteln Sie (sorgfältig, im Stillen, behutsam und ehrlich gegen sich selbst) wo Sie annehmen, dass Ihnen das Projekt oder das Projektmanagement einen Vorteil im Konflikt verschaffen wird (kann, soll, darf, muss).
  4. Ermitteln und vereinbaren Sie Merkmale mit den einzelnen Konfliktparteien, die ihnen wichtig sind und über welche sie (rechtzeitig) informiert werden oder deren Einhaltung sie belegt, als erfüllt und eingehalten nachgewiesen haben möchten.
  5. Ermitteln Sie und legen Sie die Merkmale fest, die Sie aufmerksam machen, wenn Sie einen Konflikt zu Ihren Gunsten nutzen oder lenken (wollen, dürfen, sollen, können, müssen).
  6. Ermitteln Sie (sorgfältig, behutsam und konsequent) die Streitpunkte, um welchen sich ein Konflikt (tatsächlich) dreht.
  7. Ermitteln Sie sorgfältig die Art und Weise, wann und wie die Streitpunkte das Projekt und das Projektmanagement beeinflussen (können, dürfen, sollen, müssen).
  8. Ermitteln Sie die Anlässe und Gelegenheiten für Auseinandersetzungen der Konfliktparteien über Streitpunkte, die nichts mit dem Projekt und dem Projektmanagement zu tun haben.
  9. Ermitteln und legen Sie fest, wie Sie die Gelegenheiten und Notwendigkeiten zur Auseinandersetzung und Einigung der Konfliktparteien vorbereiten, herbeiführen, führen, regeln, steuern, moderieren und begrenzen.
  10. Ermitteln und legen Sie fest, wie Sie gegebenenfalls Dritte einschalten, um die Konfliktparteien zu den für das Projekt und das Projektmanagement notwendigen Einigungen zu zwingen oder entsprechende Weisungen zu erteilen, welche die Konfliktparteien endgültig und verbindlich verpflichten.
  11. Legen Sie fest, was Sie tun werden, wenn Sie selbst zur Konfliktpartei geworden und entscheidungsunfähig oder handlungsunfähig geworden sind und die Akzeptanz bei einer Konfliktpartei verloren haben oder verlieren werden.

Mahnungen:

Wenn etwas "technisch" unvereinbar ist, liegt kein Konflikt, sondern ein (lösbares) Problem vor oder die Schwierigkeit, für das Unvereinbare eine Lösung zu finden.

Projekte sind ungeeignet für Konfliktlösungen. Sie bieten jedoch häufig die (einzigen) Gelegenheiten, in welchen die Konfliktparteien aufeinander treffen (dürfen, können, sollen, müssen). Manche Projekte dienen einzig diesem Zweck, gleichgültig, was als Projektziele ausgelobt ist. In Projekten loten Konfliktparteien auch aus, was sie sich (noch) erlauben (können, dürfen, müssen) und wie weit die anderen gehen (werden, können, dürfen, müssen), bevor sie sich zu einer Lösung verständigen oder den Konflikt aufgeben, beilegen oder beenden. Der Projektleiter darf in solchen Konflikten niemals Partei ergreifen: Das Risiko, dass das Projekt abrupt beendet wird, ist in der Regel sehr groß.

Persönliche Konflikte werden häufig auf eine "Sachebene" gehoben. Auf der Sachebene sind persönliche Konflikte nur bezüglich des sachlichen Inhalts lösbar.

Manche Konflikte werden von den Konfliktparteien einfach aufgegeben: Sie arbeiten (in der Sache) auf eine Art und Weise zusammen, wie es niemand erwartet hatte; manchmal sie selbst nicht: "Der Konflikt findet nicht (mehr) statt". Die dafür vorgesehenen Ressourcen werden nicht (mehr) benötigt.

Hinweise:

Die Schritte und die damit verbundenen Prozesse wiederholen sich im Projektverlauf immer wieder, sowohl für das gesamte Projekt als auch für alle seine Gliederungen.

Teilnehmerkreis:

Alle Schritte sollten unter der Federführung von einer einzigen Person erfolgen, die "Projektleiter" ist.

Thema "Konfliktmanagement" vertiefen:

  1. Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
    Projektmatrix: 99_010_000
  2. Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix: 99_200_000
    Koordination der Verantwortung 00_000_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_670_000

  3. Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das Mentoring)
    Aktuelle Stände 17_000_000
    Meilensteine 02_200_100
    Infos, Nützliches 19_500_000
    Termine: 16_000_000
    Warnsignale: 06_660_000
    Notizen: 19_000_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Transparenz 99_180_000
    Partner 08_000_000
    Orte 08:100_000
    Ressourcen 08:200_000
    Projektorganisation 41_000_000
    Führung Projektorganisation: 41_000_000
    Termine, Fristen: 16_000_000
    Qualitätsmanagement: 12_000_000
    Verhalten im Projekt: 50_000_000
    Regelkommunikation: 03_340_000
    Methoden: 60_000_000
    Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement: 03_370_000
    Projektsteuerung: 32_000_000
    Schnittstellen: 99_100_000

  4. Empfohlene Suchbegriffe:

    Standards
    Verfahren
    Vorgehensweisen
    Methoden
    Methodik
    Hilfsmittel
    Prozessketten
    Arbeitsweise
    Durchführung
    Ausführung
    Leistungsbeschreibungen
    Kontrollen im Projekt
    Kontrollpflichten des Projektmanagements
    Regelkommunikation
    Leistungsvereinbarungen
    Weisungsbefugnisse
    Geheimhaltung
    Verteilerlisten
    Verträge und Vereinbarungen
    Vertretungsmacht
    Formale Rollen in Organisationen
    Spielregeln in Organisationen
    Usancen, Gewohnheitsrechte
    Heimliche und unheimliche Regeln und Spielregeln