HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier





E. Schritt 126: Entscheidungsbefugnisse festlegen, vereinbaren und sichern.

Es geht um die Inhalte der Entscheidungen und deren Erscheinungsformen.

Die Entscheidungsbefugnisse können enthalten, umfassen, begrenzen, berechtigen oder verpflichten zu:

  1. Entscheidungen,
  2. Weisungen,
  3. Anordnungen,
  4. Vorgaben,
  5. Sanktionen,
  6. Bewertungen,
  7. Urteilen,
  8. Freigaben,
  9. Einhalt, Stopp,
  10. Eingriffen,
  11. Unterlassungen,
  12. Zustimmungen, Genehmigungen, Einwilligungen,
  13. Erlaubnissen, Verboten,
  14. Berechtigungen,
  15. Anweisungen,
  16. Befehlen,
  17. Mitbestimmungen,
  18. Anhörungen, angehört werden (müssen, können, dürfen),
  19. Mitwirkungen, Beteiligungen an Entscheidungen,
  20. Duldungen,
  21. Verzichten,
  22. Verschieben, Vertagen,
  23. Delegieren,
  24. Zurückdelegieren, zurückweisen. zurückverweisen.

Ziele:

  1. Sicherung von klaren, eindeutigen, verständlichen Entscheidungen.
  2. Sicherung der Klarheit, was auf die Entscheidungen folgt (folgen muss, darf, kann, soll, wird).
  3. Beachtung der Folgen der Entscheidungen bei Entscheidungen.
  4. Sicherung der Verbindlichkeit der Entscheidungen.
  5. Sicherung der Wahl des angemessenen, notwendigen und ausreichenden Inhalts der Entscheidungen.
  6. Sicherung der Klarheit über die Person, welche die Entscheidung jeweils zu treffen hat (treffen kann, darf, soll, muss).
  7. Sicherung der Auseinandersetzung mit Alternativen von Entscheidungen - und klarer Entscheid für eine.
  8. Sicherung der Verantwortung für die Entscheidung.
  9. Sicherung der Akzeptanz von Entscheidungen.
  10. Sicherung der Durchsetzung von Entscheidungen.

Anleitung:

  1. Ermitteln, klären und vereinbaren Sie, wozu Sie tatsächlich befugt sind.
  2. Ermitteln, klären und vereinbaren Sie, wer für die Entscheidungen zuständig und verantwortlich, die außerhalt Ihre Befugnisse liegen (können, werden, müssen).
  3. Ermitteln und prüfen Sie, ob Ihre Befugnisse Ihnen rechtmäßig übertragen wurden (konnten, durften, mussten, müssten).
  4. Ermitteln und prüfen Sie, ob Ihre Befugnisse Ihnen auch wirksam übertragen wurden (konnten, durften, mussten, müssten).
  5. Ermitteln und klären Sie - zumindest für sich selbst -welche Befugnisse Ihnen stillschweigend übertragen wurden.
  6. Ermitteln und klären Sie, ob Sie bereit sind, die Befugnisse auch anzunehmen, auszuüben und zu erfüllen.
  7. Ermitteln und klären Sie, ob Sie in der Lage sind oder wie Sie in die Lage versetzt werden oder in der Lage bleiben, Ihre Befugnisse auch auszuüben.
  8. Ermitteln und klären Sie, für welche Befugnisse Sie Rat und Unterstützung wollen (benötigen).
  9. Ermitteln, klären und legen Sie fest, wie Sie Ihre Befugnisse ausüben werden (können, dürfen, müssen).
  10. Ermitteln, klären und legen Sie fest, wie Sie Dritte daran hindern, sich in Ihre Befugnisse einzumischen.

Mahnungen, Tipps:

Wenn es brennt, ist löschen angesagt. Grundsatzdiskussionen sind dann fehl am Platze.

In  Projekten und im Projektmanagement ist es weit verbreitet, so genannte "Entscheidungsnotstände" zuzulassen oder gar herbeizuführen, in welcher "nur noch" die ohnehin bevorzugte Entscheidung "als einzige Alternative" erscheint. Die Manipulationen von sich selbst und anderen werden häufig nicht bemerkt.

In der Regel "wissen" die planenden, entscheidenden, verantwortlichen und handelnden Personen ziemlich genau, welche Entscheidung jeweils "richtig" ist. Wenn die Entscheidung für das Unbequeme ausfällt, werden häufig allerlei Manöver unternommen, um die Entscheidung zu vertagen, an andere zu verschieben oder durch Dritte "wissenschaftlich" oder "gutachterlich" untermauern zu lassen. Als Konsequenz ist häufig nur die Zeitverzögerung festzustellen, bis die allfällige Entscheidung (endlich) getroffen wird (werden darf, kann, muss).

Fehlen Entscheidungen, "eiern" die Personen, die auf die Entscheidung warten (dürfen, müssen, wollen). Sie verbringen die Zeit und verwenden die Ressourcen dann für angenehmere Dinge.

Teilnehmerkreis:

Alle Schritte sollten unter der Federführung von einer einzigen Person erfolgen, die "Projektleiter" ist.

Aufgaben des Projektmanagements:

Das Projektmanagement hat zu ermitteln und zu entscheiden, ob es nach den bestehenden Regeln und Spielregeln ausreichend handlungs- und entscheidungsfähig ist, wird oder bleibt, um ein wirksames und verantwortliches Projektmanagement betreiben zu können.

Das Projektmanagement hat sicherzustellen, dass Regeln und Spielregeln, nach denen es handelt und entscheidet, offen und transparent für alle Beteiligten werden, sind und bleiben.

Wo Regeln oder Spielregeln fehlen oder diffus sind, hat das Projektmanagement für eigene klare Regeln und Spielregeln zu sorgen und sie allen Beteiligten bekannt zu machen und bei ihnen durchzusetzen.

Mehr zum Thema "Regeln und Spielregeln":

  1. Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix: 07_700_000
    Koordination der Verträge und Vereinbarungen: 70_700_000
    Rollen, Funktionen und Verantwortungen: 36_036_000

  2. Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das Mentoring)
    Projektmatrix: 90_000_000
    Leitfragen zu AKV Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung: 70_036_000
    Episteme: 99_020_000
    Verhalten: 50_000_000
    Partner: 70_000_000
    Orte: 08_100_000
    Ressourcen: 08_200_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_670_000
    Projektleitung: 40_000_000
    Führung im Projekt: 41_000_000
    Kontrolle: 11_000_000
    Entscheidungsprozesse 03_350_000.html
    Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement: 03_370_000
    Rechenschaft: 99_180_000
    Verantwortung: 99_050_000
    Entscheidungen: 07_700_000
    Warnsignale: 06_660_000
    Berichtswesen: 13_000_000
    Dokumentation: 14_000_000
    Termine: 16_000_000
    Verantwortung für die Termine: 31_000_000
    Aktuelle Stände: 17_000_000
    Infos, Nützliches: 19_500_000
    Häufige Fragen: 06_680_000

  3. Vertiefende Themen:
    Organisations-übergreifende Regeln und Spielregeln
    Prozesse der Binnenbeziehungen
    Prozesse der Organisation
    Prozesse der Kommunikation
    Soziale Rollen - Konzeptbeschreibungen
    Vorgeschichten prägen die Regeln und Spielregeln.
    Rolle des Projektleiters

  4. Funktionen von Regeln und Spielregeln
    Leitbilder als Vorsteuerung von Regeln und Spielregeln
    Entscheidungspunkt, Entscheidungen über den Weg
    Entscheidungswege, finale Orientierungen der Entscheidungen
    Entscheidungsverhalten, Erfolgsorientierungen bei Entscheidungen
    Entscheidungen für die Nichtlösung bzw. Erhaltung von Problemen
    Abwertungen z.B. der Notwendigkeit oder Möglichkeit zur Entscheidung
    Klärung der jeweiligen Ausgangslage des Projekts
    Klärung der jeweiligen Ausgangslage des Projektmanagements
    Simulationen von Regeln und Spielregeln
    Simulationen von Wirkungen von Regeln und Spielregeln

  5. Übersicht: Entscheider im Projekt und im Projektmanagement
    Übersicht: Gliederungen des Projekts
    Übersicht: Verträge und Vereinbarungen
    Übersicht: Soziales Mandala

  6. Empfohlene Suchbegriffe:
    Verträge und Vereinbarungen
    Vertretungsmacht
    Formale Rollen in Organisationen
    Spielregeln in Organisationen
    AGB, Allgemeine Geschäftsbedingungen
    Usancen, Gewohnheitsrechte
    Heimliche und unheimliche Regeln und Spielregeln