E. Schritt 129: Regeln für das Verhalten bei fehlenden
Entscheidungen festlegen und vereinbaren.
Fehlende Entscheidungen erlauben oder enthalten keine Freibriefe.
Während die Einen noch überlegen, ob und was sie tun (können,
wollen, dürfen, müssen), haben die Anderen "die Wurst längst
gegessen."
Entscheidungen fehlen üblicherweise z.B.
- in Übergangsphasen,
- bei Wechseln aller Art,
- bei so genannten "vorläufigen" Entscheidungen,
- bei Ausfall der entscheidenden Personen,
- bei Verhinderungen von Entscheidungen,
- bei Behinderungen oder Verhinderungen der entscheidenden
Personen,
- bei Verweigerungen von Entscheidungen,
- bei höherer Gewalt,
- bei hoheitlichen Eingriffen, Auflagen, Weisungen, Geboten,
Verboten oder Anweisungen,
- bei Boykott, Streik, Vorsatz.
Ziele:
- Sicherstellung, dass jederzeit die aktuelle Verantwortung
für Entscheidungen im Projekt und über das Projekt eine Person
namentlich benannt, beauftragt und zuständig ist.
- Sicherstellung, dass jederzeit die aktuelle Verantwortung
für Entscheidungen im Projektmanagement und über das
Projektmanagement eine Person namentlich benannt, beauftragt und
zuständig ist.
- Sicherstellung, dass bei fehlenden Entscheidungen die
verantwortlichen Personen ermächtigt und verpflichtet werden und
bleiben, Entscheidungen im und für das Projekt sowie im und für
das Projektmanagement zu fällen.
- Sicherstellung, dass die Entscheidungen beachtet, anerkannt,
akzeptiert, durchgesetzt und umgesetzt werden.
- Sicherstellung, dass die Entscheidungen von Personen, die
für andere Entscheider eingesprungen sind, im Nachhinein
anerkannt werden (können, dürfen, müssen).
- Sicherstellung, dass bei fehlenden Entscheidungen keine
Vertreter von Einzelinteressen sich des Projekts oder des
Projektmanagements bemächtigen (können, dürfen, müssen).
- Sicherstellung, dass durch die Personen, welche für
Entscheider einspringen, die bestehenden Entscheidungen
beibehalten werden.
- Sicherstellung, dass bei fehlenden Entscheidungen die
Strukturen und Prozesse für Entscheidungen unverzüglich
den aktuellen und künftigen Anforderungen des Projekts und des
Projektmanagements angepasst werden.
- Sicherstellung, dass Personen, die zu Entscheidungen
unwillig oder unfähig sind, aus der Verantwortung für das
Projekt und das Projektmanagement unverzüglich entlassen werden.
- Sicherstellung, dass die vorläufigen Entscheidungen wieder
in geordnete Entscheidungsverfahren und Entscheidungsstrukturen
überführt werden (können, dürfen, müssen).
Anleitung:
- Ermitteln Sie die Zeiten, Orte und Anlässe, an welchen Ihre
Entscheidungsbefugnisse durch Entscheidungen anderer Personen
ergänzt oder weitergeführt werden (dürfen, sollen, können,
müssen).
- Ermitteln Sie Ihre Motive, Bedingungen und Voraussetzungen,
unter welchen Sie bereit und in der Lage sind (bleiben), die von
Ihnen zu treffenden Entscheidungen auch zu treffen.
- Ermitteln Sie die Grenzen, die sie bei Ihren Entscheidungen
achten und beachten (wollen, können, dürfen, müssen).
- Ermitteln Sie, ob die Personen, an welche Sie
Entscheidungsbefugnisse delegiert haben, bereit und in der Lage
sind (bleiben), die erwarteten und geforderten Entscheidungen zu
treffen.
- Ermitteln Sie, ob die Personen, von deren Entscheidungen
Sie, Ihr Projekt oder Ihr Projektmanagement abhängen, bereit und
in der Lage sind, Ihnen die Entscheidungen rechtzeitig und klar
mitzuteilen.
- Ermitteln Sie, ob die Personen, denen Sie
rechenschaftspflichtig sind, die von Ihnen getroffenen
Entscheidungen anerkennen, beachten und mittragen (dürfen,
können, müssen).
- Ermitteln und vereinbaren Sie die Art und Weise, wie die
Verantwortung für Entscheidungen im Projekt und im
Projektmanagement auf andere Personen sukzessive, teilweise oder
ganz übertragen werden (kann, darf, muss).
- Ermitteln und vereinbaren Sie, wie fehlende, unterlassene,
verweigerte, behinderte oder verhinderte Entscheidungen
rechtzeitig und wirksam eingefordert werden (können, dürfen,
müssen).
- Ermitteln und vereinbaren Sie, wie zu verfahren ist, wenn
allfällige Entscheidungen ausbleiben (können, dürfen, müssen).
- Ermitteln und vereinbaren Sie, wie in unvorhergesehenen
Entscheidungsfällen zu verfahren, zu entscheiden, zu handeln und
sich zu verhalten ist.
Die Regeln
- welche Entscheidung gilt oder Gültigkeit erhält oder behält,
- was befolgt wird,
- wem gefolgt wird,
- wem gehorcht wird,
- was verweigert wird (werden kann),
- wie Regeln zu beachten sind,
- wie Regeln geändert werden (können, dürfen, müssen),
- wann Regeln gelten und wann nicht,
- was gilt, wenn die Regeln nicht gelten (können, dürfen,
müssen),
- wer sich an die Regeln zu halten hat und wer nicht.
Mahnungen, Tipps:
Fehlende Entscheidungen erlauben oder enthalten keine Freibriefe.
Entscheidungen, "die ins Leere" gehen, also nicht umgesetzt oder
durchgesetzt werden (können, dürfen, sollen, müssen), wirken wie
fehlende Entscheidungen.
Situationen, in welchen Entscheidungen fehlen, werden häufig von
(bisher) Unbeteiligten oder (bisher) ausgeschlossenen Personen
genutzt, sich des Projekts oder des Projektmanagements zu
bemächtigen.
Bisherige entscheidenden Personen können fehlende, ausstehende,
verhinderte, verweigerte oder verworfene Entscheidungen dazu nutzen,
"den Bettel hinzuwerfen" und ihre formelle und tatsächliche
Verantwortung für das Projekt und das Projektmanagement aufzugeben.
Teilnehmerkreis:
Alle Schritte sollten unter der Federführung von einer einzigen
Person erfolgen, die "Projektleiter" ist.
Aufgaben des Projektmanagements:
Das Projektmanagement hat zu ermitteln und zu entscheiden, ob es
nach den bestehenden Regeln und Spielregeln ausreichend handlungs-
und entscheidungsfähig ist, wird oder bleibt, um ein wirksames und
verantwortliches Projektmanagement betreiben zu können.
Das Projektmanagement hat sicherzustellen, dass Regeln und
Spielregeln, nach denen es handelt und entscheidet, offen und
transparent für alle Beteiligten werden, sind und bleiben.
Wo Regeln oder Spielregeln fehlen oder diffus sind, hat das
Projektmanagement für eigene klare Regeln und Spielregeln zu sorgen
und sie allen Beteiligten bekannt zu machen und bei ihnen
durchzusetzen.
Mehr zum Thema "Regeln und Spielregeln":
- Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses
Arbeitsschrittes in der Projektmatrix:
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Koordination der Verträge und Vereinbarungen:
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Rollen, Funktionen und Verantwortungen:
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Mentoring)
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Leitfragen zu AKV Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung:
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Verhalten:
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Orte: 08_100_000
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Kontrolle:
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Entscheidungsprozesse
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Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement:
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Rechenschaft:
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Verantwortung:
99_050_000
Entscheidungen:
07_700_000
Warnsignale:
06_660_000
Berichtswesen:
13_000_000
Dokumentation:
14_000_000
Termine:
16_000_000
Verantwortung für die Termine:
31_000_000
Aktuelle Stände:
17_000_000
Infos, Nützliches:
19_500_000
Häufige Fragen:
06_680_000
- Vertiefende Themen:
Organisations-übergreifende Regeln und
Spielregeln
Prozesse der Binnenbeziehungen
Prozesse der Organisation
Prozesse der Kommunikation
Soziale Rollen - Konzeptbeschreibungen
Vorgeschichten prägen die Regeln und
Spielregeln.
Rolle des Projektleiters
- Funktionen von Regeln und Spielregeln
Leitbilder als Vorsteuerung von Regeln und
Spielregeln
Entscheidungspunkt, Entscheidungen über den Weg
Entscheidungswege, finale Orientierungen der
Entscheidungen
Entscheidungsverhalten, Erfolgsorientierungen
bei Entscheidungen
Entscheidungen für die Nichtlösung bzw.
Erhaltung von Problemen
Abwertungen z.B. der Notwendigkeit oder
Möglichkeit zur Entscheidung
Klärung der jeweiligen Ausgangslage des Projekts
Klärung der jeweiligen Ausgangslage des
Projektmanagements
Simulationen von Regeln und Spielregeln
Simulationen von
Wirkungen von Regeln und Spielregeln
- Übersicht:
Entscheider im Projekt und im Projektmanagement
Übersicht:
Gliederungen des Projekts
Übersicht: Verträge und Vereinbarungen
Übersicht:
Soziales Mandala
- Empfohlene Suchbegriffe:
Verträge und Vereinbarungen
Vertretungsmacht
Formale Rollen in Organisationen
Spielregeln in Organisationen
AGB, Allgemeine
Geschäftsbedingungen
Usancen, Gewohnheitsrechte
Heimliche und unheimliche Regeln
und Spielregeln
Durchführung. Ausführung. Operatives Projekt-management.
E. Durchführung. Ausführung. Operatives Projektmanagement
Allgemeines zur Schrittfolge
im operativen Projektmanagement.
Anleitungen zur Schrittfolge:
Schrittfolge 23: Worum
geht es?
Anleitung Schrittfolge 23
- Einführung.
Anleitungen zu den einzelnen Schritten:
125. Rollen, Funktionen, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen der
Entscheider festlegen, vereinbaren, aktualisieren, anpassen.
126. Entscheidungsbefugnisse festlegen, vereinbaren und sichern.
127. Entscheidungsverfahren festlegen,
vereinbaren und vereinbaren.
128. Regeln für Entscheidungen
insbesondere in Sonderfällen
festlegen, vereinbaren und einhalten.
129. Regeln für das
Verhalten bei fehlenden Entscheidungen festlegen und vereinbaren.
130. Vollmachten festlegen, vereinbaren, aktualisieren.
131..
Maßnahmen organisieren.
132, Vereinbarungen sichern und verbindlich treffen.
133,
Entscheidungen und Festlegungen klar stellen.
134..(Regel-)
Kommunikation festlegen und verbindlich vereinbaren.