E. Schritt 251: Die Usancen, Gewohnheiten, Routinen und
Automatismen nutzen.
Es geht um den Umgang, den Einbezug in das Projekt und in das
Projektmanagement sowie die Nutzung von z. B:.
- heimlichen und unheimlichen Regeln und Spielregeln im Umgang
mit Hierarchien, Funktionsträgern, Behörden, Presse und
Öffentlichkeit, Partnern, Wettbewerbern, Lieferanten, Kunden,
Mitarbeitenden, Vorgesetzten.
- Umgangsformen, Regeln und Spielregeln für den Umgang mit
Auftraggebern, Kunden, Vertragspartnern.
- Umgangsformen, Regeln und Spielregeln bei der Wahrnehmung
von Rechten und Pflichten.
- Umgangsformen, Regeln und Spielregeln im Umgang mit
Verträgen, Vereinbarungen, Absprachen, Zusagen und Versprechen.
- Umgangsformen, Regeln und Spielregeln im Umgang mit
Mächtigen, Schwachen, Außenseitern, Minderheiten, Experten,
"Gurus".
- Umgangsformen, Regeln und Spielregeln in der Zusammenarbeit,
in Projekten und für Projekte.
- Umgangsformen, Regeln und Spielregeln im Umgang mit Zielen,
Auflagen, Weisungen, Anweisungen, Leitbildern und Vorgaben.
- Umgangsformen, Regeln und Spielregeln im Umgang mit
"Schlupflöchern" und anderem Ungeregeltem.
- Umgangsformen, Regeln und Spielregeln im Umgang mit
Gerüchten und Informellem.
Ziele:
- Nutzung der offiziellen Formen, Regeln und Spielregeln der
Entscheidungsprozesse.
- Nutzung der offiziellen Termine für Entscheidungen,
(formelle) Berichte, offizielle Anlässe.
- Ausrichtung des Projekts und des Projektmanagements am IST,
so wie es wirklich ist, geschieht und geht.
- Unterstützung der Leute bei ihren Beiträgen zum Projekt und
zum Projektmanagement durch größtmögliche Annäherung der
Besonderheiten an die ohnehin bevorzugten Arbeitsweisen,
Arbeitsformen und Verhaltensmuster.
- Früherkennung von Widerstand und angemessenen Umgangsformen
damit.
- Früherkennung von Passivität, Trägheit, Bequemlichkeit und
angemessenen Formen zur Überwindung, soweit sie für das Projekt
oder das Projektmanagement nicht nützlich sind.
- Vermeidung des Auslösens von "Machtspielchen" oder gar
Machtkämpfen, in welchen es nur darum geht zu beweisen, "wer
tatsächlich das Sagen hat".
- Früherkennung von bisher nicht benannten Mängeln, Störungen
und Missbräuchen von Routinen, die durch die Besonderheiten des
Projekts oder des Projektmanagement auf jeden Fall aufdeckt und
dann zur Last gelegt werden (können, dürfen, müssen).
- Früherkennung von notwendigen Änderungen der Routinen und
der Möglichkeiten, sie durch das Projekt und das
Projektmanagement akzeptabel zu machen und schließlich
verbindlich zu vollziehen.
- Akzeptieren, dass das Rad bereits rund ist und durch das
Projekt und das Projektmanagement nicht runder gemacht wird
(werden kann, darf, muss).
Anleitungen:
- Lassen Sie sich "alles" "offiziell" erklären von Personen,
die bestimmt sind oder vorgeben "ES" zu wissen, zu kennen oder
gute oder schlechte Erfahrungen damit gemacht zu haben.
- Ermitteln Sie sorgfältig Personen, die sich im Hintergrund
halten (wollen, dürfen, können oder müssen), die jedoch für das
Projekt oder das Projektmanagement in besonderen Fällen zu
Schlüsselpersonen werden (können, dürfen, wollen, müssen).
- Ermitteln und beachten Sie sorgfältig die Hinweise auf die
tatsächlich entscheidenden Personen, die immer zuerst befragt,
informiert und einbezogen werden (wollen, dürfen, müssen).
- Ermitteln, beachten und kopieren Sie bestmöglich die
Reihenfolge und die Abläufe von informellen Abstimmungen,
Rückfragen, Verlässigungen, Meinungsbildungen, Erlaubnissen,
Warnungen, Zusagen und Verboten.
- Ermitteln Sie sorgfältig die Personen, welche die Interessen
und Anliegen des Projekts und des Projektmanagements auf die
richtige Art und Weise und zum richtigen Zeitpunkt an die
richtigen Leute weitergeben (werden, können, dürfen, müssen).
- Ermitteln Sie sorgfältig die Zeiten, Orte und Gelegenheiten
zu informellen Begegnungen mit Schlüsselpersonen,
Multiplikatoren, Meinungsbildern, und Meinungsträgern
("Personen, auf die man hört.". Seien Sie anwesend und erfüllen
Sie Ihre Rollen an "Wanderprediger", "einsamer Rufer in der
Wüste", "Sonderbeauftragter" und "Pilot". Laden Sie die
Anwesenden zur Unterstützung durch Mitmachen ein.
- Legen Sie Zeiten und Orte fest für die informelle
("anlasslose") Begegnung mit den Betroffenen und Beteiligten
fest. Seien Sie erfinderisch für die "offizielle Einladung und
Anwesenheitspflicht" und stellen Sie sicher, dass Sie selbst
anwesend sind.
- Lassen Sie sich von den jeweiligen Experten erklären, wie
"es" besser als von Ihnen vorgeschlagen, angenommen oder geplant
geht.
- Ermitteln Sie mit den jeweiligen Experten vor Ort
("Zuständigen"), wie die Anliegen, Anforderungen und Interessen
am besten und auf die einfachste Art und Weise in die laufenden
Prozesse eingebunden und beachtet werden (können, dürfen,
müssen).
- Verlangen Sie ausdrücklich sofortige und offizielle
Änderungen der Usancen, Gewohnheiten, Routinen und Automatismen,
die sich für das Projekt oder das Projektmanagement nicht eignen
oder übernommen werden (dürfen, können, müssen).
Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.
Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.
In der Regel sind alle Schritte erforderlich.
Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden,
sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den
weiter folgenden Schritten begonnen wird.
Mahnungen, Tipps:
Egal, wie Sie die Usancen, Gewohnheiten, Routinen und
Automatismen für sich nutzen: Behalten Sie es für sich.
Halten Sie die Augen und die Ohren offen!
Usancen, Gewohnheiten, Routinen und Automatismen sind wesentliche
Stützen und Garanten "des Systems". Es wehrt sich in der Regel
heftig gegen alle Einmischungen und Änderungsversuche, auch gegen
jene, die ausdrücklich durch Projekte und das Projektmanagement
bewirkt werden (sollen, dürfen, müssen).
Im Zweifelsfall haben die Usancen, Gewohnheiten, Routinen und
Automatismen immer recht, denn sie haben sich bewährt und können es
"beweisen". Die Neuerungen durch das Projekt und das
Projektmanagement sind "noch unbewiesen" (und bleiben es auch, wenn
sie nicht durchgesetzt werden (können, dürfen, müssen). In solchen
Fällen verstärken Sie "das System".
Teilnehmerkreis:
Alle Schritte sollten unter der Federführung von einer einzigen
Person erfolgen, die "Projektleiter" ist.
Thema "Usancen, Gewohnheiten, Routinen, Automatismen" vertiefen:
- Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
Projektmatrix: 99_010_000
- Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses
Arbeitsschrittes in der Projektmatrix:
99_200_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Verträge und Vereinbarungen:
06_670_000
Vorlagen zur Qualifizierung und Unterstützung im
Projektmanagement
- Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das
Mentoring)
Aktuelle Stände
17_000_000
Meilensteine
02_200_100
Infos, Nützliches
19_500_000
Termine:
16_000_000
Warnsignale:
06_660_000
Notizen:
19_000_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Transparenz
99_180_000
Partner
08_000_000
Orte
08:100_000
Ressourcen
08:200_000
Projektorganisation
41_000_000
Führung Projektorganisation:
41_000_000
Termine, Fristen:
16_000_000
Qualitätsmanagement:
12_000_000
Verhalten im Projekt:
50_000_000
Regelkommunikation:
03_340_000
Methoden:
60_000_000
Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement:
03_370_000
Projektsteuerung:
32_000_000
Schnittstellen:
99_100_000
- Empfohlene Suchbegriffe:
Standards
Verfahren
Vorgehensweisen
Methoden
Methodik
Hilfsmittel
Prozessketten
Arbeitsweise
Durchführung
Ausführung
Leistungsbeschreibungen
Kontrollen im Projekt
Kontrollpflichten des
Projektmanagements
Regelkommunikation
Leistungsvereinbarungen
Weisungsbefugnisse
Geheimhaltung
Verteilerlisten
Verträge und Vereinbarungen
Vertretungsmacht
Formale Rollen in Organisationen
Spielregeln in Organisationen
Usancen, Gewohnheitsrechte
Heimliche und unheimliche Regeln
und Spielregeln