HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier





E. Schritt 124: Regeln und Spielregeln des Projektmanagements durchsetzen und verbindlich machen.

Es geht um die generellen Regeln und Spielregeln, die allgemein oder speziell nur für das Projekt und das Projektmanagement gelten.

Ziele:

  1. Die geltenden Regeln sind bekannt und akzeptiert.
  2. Die geltenden Spielregeln für das Projekt und das Projektmanagement sind bekannt.
  3. Die Regeln werden beachtet und eingehalten.
  4. Die Spielregeln werden beachtet und eingehalten.
  5. Abweichungen von den Regeln werden frühzeitig erkannt und geregelt.
  6. Abweichungen von den Spielregeln werden erkannt und geklärt.
    Unpassende Regeln werden angepasst.
  7. Unzweckmäßige Spielregeln werden geändert.
  8. Missbrauch von Regeln wird frühzeitig erkannt und geändert.
  9. Missbrauch von Spielregeln wird frühzeitig verhindert oder sanktioniert.

Anleitung für jede Regel und Spielregel:

  1. Ermitteln, klären und bestimmen Sie Ihre aktuelle formale Rolle (Ausgangsposition).
  2. Ermitteln, klären und bestimmen Sie Ihre generelle formale Rolle (Hierarchie, Status, Verantwortungsbereich, Zuständigkeitsbereich).
  3. Ermitteln, klären und bestimmen Sie Ihre aktuelle soziale Rolle im momentanen Beziehungsgefüge.
  4. Ermitteln Sie die Rollenkonflikte und entscheiden Sie, welcher Rolle Sie den Vorzug für Ihre Entscheidungen geben.
  5. Ermitteln und klären Sie die Usancen, d.h. bestehenden Regeln und Spielregeln und Erwartungen an Ihr Verhalten. ("Machen Sie sich schlau!")
  6. Ermitteln und klären Sie, welche formalen Regeln und Spielregeln sie ungefragt und undiskutierbar zu übernehmen und zu beachten haben, z.B. AGB Allgemeine Geschäftsbedingungen, Ehrenkodex, Leitbilder, Vorschriften, Verhaltensanweisungen, Geheimhaltungspflichten, Berichtswege, Entscheidungswege usw.)
  7. Ermitteln und klären Sie, wie diese formalen Regeln und Spielregeln bestmöglich für das Projekt und das Projektmanagement genutzt werden können.
  8. Ermitteln und klären Sie, wer dazu diese formalen Regeln und Spielregeln kennenlernen und generell oder im Einzelfall akzeptieren muss.
  9. Ermitteln und klären Sie, welche bestehenden Regeln und Spielregeln für das Projekt oder das Projektmanagement unzweckmäßig sind.
  10. Ermitteln Sie, welche Änderungen erforderlich bzw. zumindest zweckdienlich sind.
  11. Ermitteln Sie, ob und wie diese Änderungen möglich sind und mit wem Sie (wirksam und verbindlich) geändert werden können.
  12. Ermitteln Sie die dazu notwendigen und ausreichenden Maßnahmen.
  13. Beachten Sie die Regeln und Spielregeln insbesondere dann, wenn sie unbequem sind, gleichgültig für wen.
  14. Ermitteln Sie, wer Ihnen die notwendige Erlaubnis und Zustimmung erteilen kann, wenn Sie gegen bestehende Regeln oder Spielregeln verstoßen ("müssen" oder wollen).
  15. Legen Sie eventuelle Regelverstöße sofort offen: Zeigen Sie sich selbst an und holen Sie sich unverzüglich die nachträgliche Genehmigung ein.
  16. Ermitteln Sie, was Sie tun werden, wenn der Verstoß gegen die Regel oder die Missachtung der Spielregel nicht nachträglich genehmigt wird, sondern zu persönlichen Konsequenzen führt.

Mahnungen, Tipps:

Als Regeln oder Spielregeln kann alles vereinbart werden, was in den Beziehungen zwischen Menschen oder Organisationen möglich ist.

Regeln und Spielregeln wirken wie eine Schmiere und Öl in sozialen Dynamiken: Sie verringern die Reibungen und glätten die Wogen bei den unvermeidlich auftretenden Konflikten und Interessensgegensätzen. Ferner ermöglichen sie gemeinsames Handeln und gemeinsame Orientierungen sowie gemeinsame Verpflichtungen zu gemeinsamen Zielen.

Eigenmächtigkeiten werden häufig sanktioniert, d.h. nachträglich "genehmigt", "wenn die Sache gut gegangen ist."

Fehlende Kenntnis der Regeln oder Spielregeln schützt nicht. Vorsätzliche Missachtung kann im Schadensfall als Sabotage, Untreue, Missbrauch oder zumindest Inkompetenz ausgelegt werden.

Bei Störungen, Fehlern oder Haftungen wird immer auch ermittelt, wer gegen die Regeln und Spielregeln verstoßen hat, meistens mit sehr nachteiligen Folgen für die betreffende Person. Entschuldigungsgründe schaden dabei häufig zusätzlich.

Teilnehmerkreis:

Regeln und Spielregeln sind immer nur zwischen den Beteiligten aushandelbar und gültig.

Aufgaben des Projektmanagements:

Das Projektmanagement hat zu ermitteln und zu entscheiden, ob es nach den bestehenden Regeln und Spielregeln ausreichend handlungs- und entscheidungsfähig ist, wird oder bleibt, um ein wirksames und verantwortliches Projektmanagement betreiben zu können.

Das Projektmanagement hat sicherzustellen, dass Regeln und Spielregeln, nach denen es handelt und entscheidet, offen und transparent für alle Beteiligten werden, sind und bleiben.

Wo Regeln oder Spielregeln fehlen oder diffus sind, hat das Projektmanagement für eigene klare Regeln und Spielregeln zu sorgen und sie allen Beteiligten bekannt zu machen und bei ihnen durchzusetzen.

Mehr zum Thema "Regeln und Spielregeln":

  1. Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix: 07_700_000
    Koordination der Verträge und Vereinbarungen: 70_700_000
    Rollen, Funktionen und Verantwortungen: 36_036_000

  2. Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das Mentoring)
    Projektmatrix: 90_000_000
    Leitfragen zu AKV Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung: 70_036_000
    Episteme: 99_020_000
    Verhalten: 50_000_000
    Partner: 70_000_000
    Orte: 08_100_000
    Ressourcen: 08_200_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_670_000
    Projektleitung: 40_000_000
    Führung im Projekt: 41_000_000
    Kontrolle: 11_000_000
    Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement: 03_370_000
    Rechenschaft: 99_180_000
    Verantwortung: 99_050_000
    Entscheidungen: 07_700_000
    Warnsignale: 06_660_000
    Berichtswesen: 13_000_000
    Dokumentation: 14_000_000
    Termine: 16_000_000
    Verantwortung für die Termine: 31_000_000
    Aktuelle Stände: 17_000_000
    Infos, Nützliches: 19_500_000
    Häufige Fragen: 06_680_000

  3. Vertiefende Themen:
    Organisations-übergreifende Regeln und Spielregeln
    Prozesse der Binnenbeziehungen
    Prozesse der Organisation
    Prozesse der Kommunikation
    Soziale Rollen - Konzeptbeschreibungen
    Vorgeschichten prägen die Regeln und Spielregeln.
    Rolle des Projektleiters

  4. Funktionen von Regeln und Spielregeln
    Leitbilder als Vorsteuerung von Regeln und Spielregeln
    Entscheidungspunkt, Entscheidungen über den Weg
    Entscheidungswege, finale Orientierungen der Entscheidungen
    Entscheidungsverhalten, Erfolgsorientierungen bei Entscheidungen
    Entscheidungen für die Nichtlösung bzw. Erhaltung von Problemen
    Abwertungen z.B. der Notwendigkeit oder Möglichkeit zur Entscheidung
    Klärung der jeweiligen Ausgangslage des Projekts
    Klärung der jeweiligen Ausgangslage des Projektmanagements
    Simulationen von Regeln und Spielregeln
    Simulationen von Wirkungen von Regeln und Spielregeln

  5. Übersicht: Entscheider im Projekt und im Projektmanagement
    Übersicht: Gliederungen des Projekts
    Übersicht: Verträge und Vereinbarungen
    Übersicht: Soziales Mandala

  6. Empfohlene Suchbegriffe:
    Verträge und Vereinbarungen
    Vertretungsmacht
    Formale Rollen in Organisationen
    Spielregeln in Organisationen
    AGB, Allgemeine Geschäftsbedingungen
    Usancen, Gewohnheitsrechte
    Heimliche und unheimliche Regeln und Spielregeln