E. Schritt 220: Das Informationsmanagement festlegen und sichern.
Informationen benötigen kein Medium, sondern eine Beziehung
zwischen Informant und Informand (Informationsquelle und
Informationsempfänger).
Es geht um die rechtzeitige und richtige Informierung der
Personen.
Es geht um die klare, eindeutige, verlässliche und zuverlässige
Informierung durch Informationen.
Es geht um die Auflösung von so genannten "Holschulden" und
"Bringschulden" im Informierungsprozess.
Ziele:
- Sicherung der Achtung und Beachtung von Informationen.
- Sicherstellung des Verstehens der Information.
- Sicherstellung der beabsichtigten Folgen und Wirkungen der
Information.
- Schutz vor Nichtinformierung, falschen Informationen.
- Sicherstellung der angemessenen und ausreichenden
Informierung.
- Früherkennung und Ersetzung von überholten, fehlerhaften,
falschen, unvollständigen oder missverständlichen Informationen.
- Früherkennung und Auflösung von Verwirrung, Desinformation,
Widersprüchen, Fehlinterpretationen und Missverständnissen.
- Bündelung der Informationen und Straffung der
Informierungen. (Verhinderung von Kollaps durch zu viele oder
Abbruch durch zu wenige Informationen).
- Früherkennung von Täuschungen, Irrtümern, Fehlern,
Illusionen, falschen Schlussfolgerungen, Auslegungen und
Verwendungen.
- Bündelung von Informationen.
Informationen benötigen folgende Qualitäten:
- Stand der Aktualität,
- Vollständigkeit,
- Bezug, Bezugsrahmen, Herkunft,
- Inhalt (Datum, Fakt),
- Gültigkeit,
- Ernsthaftigkeit,
- Verbindlichkeit,
- Informelles (Nebeninformationen, Schwirren, Rauschen),
- Bestimmung,
- Einordnung in die eigene Welt.
Anleitungen:
- Ermitteln und legen Sie für alle Beteiligten die gültigen
(zuständigen und verantwortlichen) Informanten, d.h. die zu
nutzende, gültige und verbindliche Informationsquelle, fest.
- Ermitteln und legen Sie die Erfahrungswerte fest, die von
den Beteiligten verwendet werden (dürfen, können, müssen).
- Ermitteln und legen Sie fest, wo die Beteiligten allgemeine
oder aufbereitete Informationen erhalten (dürfen, können,
müssen), wie z.B. Nachschlagewerke, AGB, Beschreibungen,
Literatur, Protokolle, Dokumentationen).
- Ermitteln und legen Sie fest, wie Informationen "von oben
nach unten" aufbereitet (gefiltert) und weitergeben werden
(dürfen, können, müssen).
- Ermitteln und legen Sie fest, wie Informationen "von unten
nach oben" aufbereitet (verdichtet) und weitergeleitet werden
(dürfen, können, müssen).
- Ermitteln und legen Sie fest, was im Projekt und im
Projektmanagement als relevante Information gilt.
- Ermitteln und legen Sie fest, wie mit dem "Rauschen um die
Informationen" umgegangen wird, wie z.B. Zweifel, Bedenken,
Misstrauen, Gerüchte, Tratsch.
- Ermitteln und legen Sie die Medien fest, die für die
Informierungen genutzt werden (dürfen, können, müssen), wie z.B.
Gespräch, Austausch, Fragen, Antworten, Diskussionen, Streit,
Beratungen.
- Legen Sie fest und vereinbaren Sie die Art und Weise des
Umgang mit Informationen , die nicht verstanden werden.
- Legen Sie fest und vereinbaren Sie, wie die richtige und
rechtzeitige sowie vollständige Informierung zu belegen,
dokumentieren und nachzuweisen ist.
Die Ausführungen sind erforderlich für:
- Formelle, "offizielle", "amtliche" Informationen, wie z.B.
"Einbestellung zum Rapport",
- Informierungen von Vorgesetzten, Auftraggebern,
Fachbereichen, Partnern, Lieferanten, Kunden, Dienstleistenden
und Experten.
- Erfüllung der gesetzlichen Informierungspflichten z.B. in Geschäftsberichte, Bilanzen, Preislisten, Angebote,
Ausschreibungen, nach dem Aktiengesetz und den Börsengesetzen,
- Erfüllung von Meldepflichten, z.B. über Havarien,
Emissionen, Störfälle, Gefahren für Umwelt, Umfeld, Nachwelt,
Personen, Sachen,
- Erfüllung der Informierungspflichten nach den Verträge, Bedingungen, Forderungen, Verbindlichkeiten,
- Informelles, Umgang mit Gerüchten, Diffusem, Zugetragenem,
Einflüsterungen,
- Erfüllung der Informationspflichten gegenüber der
Öffentlichkeit, Presse, Behörden, Banken, Nachbarn,
- Informierungen von und in Schwärmen, z.B. den so genannten
"sozialen Medien",
- Umgang und Verhalten in sogenannten "sozialen Medien",
- Umgang und Verhalten mit Informationen, die den
"offiziellen" und für gültig gehaltenen widersprechen (können),
wie z.B. Entdeckungen, Erfindungen, Studien,
Forschungsergebnisse Dritter.
Es geht um:
- Nachweis des Bestandes der Information. (Es existiert eine
Information).
- Nachweis des Inhalts der Information. (Das "Was?)
- Nachweis der Zeit und des Ortes der Informierung.
- Nachweis der Verlässigung über die "richtige Auslegung (das
Verstehen) der Information".
- Nachweis der Verlässigung über die angemessene Beachtung der
Information im Projekt und im Projektmanagement.
- Sicherung von Feedback (Echo innerhalb der Informierung).
- Nachweis der Erfüllung der Informationspflichten über das
Projekt und über das Projektmanagement.
- Nachweis des Schutzes von Informationen über das Projekt und
das Projektmanagement, z.B. durch die Installation eines
offiziellen Sprechers, (Pressestelle, Auskunftsperson,
"Poststelle", "Sekretariat", "Kümmerer", "Hotline").
- Nachweis der unverzüglichen Informierungen bei und über
Gefahren, Notfälle, Störungen oder Veränderungen von Risiken
oder über die Möglichkeiten von neuen Risiken, z.B.
Notrufnummern, Bereitschaftsdiensten, Hilfsorganisationen,
Experten.
- Nachweis der Erfüllung von Auflagen z.B. von Behörden,
Lieferanten, Herstellern, Dienstleistenden, Gesetzgebern,
Behörden, Einrichtungen, Verbänden und Experten.
Vom Projektmanagement werden in der Regel folgende Nachweise verlangt:
- Nachweis der Selbstinformierung. ("Ich habe mich
informiert."
- Nachweis der Informierung. ("Ich habe XY informiert.)
- Nachweis der Informierung. ("Ich habe auf genau diese
Art und Weis an jenem Ort und zu jener Zeit informiert.")
- Nachweis der eigenen Informierung. ("Ich wurde am
bestimmten Ort und bestimmten Zeit über XY informiert.")
- Nachweis der Nichtinformation. ("Ich habe keine
Information erhalten." "Mir war keine (andere) Information
zugänglich.")
- Nachweis, wie allgemein zugängliche Informationen in
spezielle Informationen für das Projekt und das
Projektmanagement umgewandelt und genutzt werden (wurden). ("Ich
habe folgende Informationsquellen genutzt: ...)
- Nachweis von bereitgestellten Informationsquellen über das
Projekt und das Projektmanagement sowie im Projekt und im
Projektmanagement. ("Ich habe folgende Informationsquellen
bereitgestellt: ...)
- Nachweis über die Pflege und Aktualisierungen von
Informationen.
- Nachweis über den Umgang mit Informationen von Dritten und
durch Dritte (Außenstehende).
- Nachweis der Art und Weise von Informierungen von Dritten.
Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.
Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.
In der Regel sind alle Schritte erforderlich.
Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden,
sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den
weiter folgenden Schritten begonnen wird.
Mahnungen, Tipps:
Informierungen sind soziale Prozesse, die durch Technologien
unterstützt, aber nicht ersetzt werden können.
Informationen sind "Packungen" der Kommunikation. Informierung
ist ein Teil des Kommunikationsprozesses.
Informationen sind immer eingebunden in einen Kontext. Wechselt
der Kontext, ändert sich auch die Information, ohne dass es dazu
eine Änderung der Daten bedarf, welche die Information trägt.
Nicht-Information oder falsche Informationen werden häufig als
Machtmittel oder Druckmittel (Widerstand) eingesetzt und
missbraucht.
Der Nachweis der Nichtinformierung ist kaum zu erbringen: Was
nicht geschehen ist, hat auch keine Spuren hinterlassen.
Teilnehmerkreis:
Das Informationsmanagement sollte unter der Federführung von einer einzigen
Person festgelegt werden, die "Projektleiter" ist.
Thema "Information, Informierungen" vertiefen:
- Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
Projektmatrix: 99_010_000
- Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses
Arbeitsschrittes in der Projektmatrix:
99_010_100
Verträge und Vereinbarungen:
06_670_000
- Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das
Mentoring)
Aktuelle Stände
17_000_000
Meilensteine
02_200_100
Infos, Nützliches
19_500_000
Termine:
16_000_000
Warnsignale:
06_660_000
Notizen:
19_000_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Transparenz
99_180_000
Partner
08_000_000
Orte
08:100_000
Ressourcen
08:200_000
Projektorganisation
41_000_000
Führung Projektorganisation:
41_000_000
Termine, Fristen:
16_000_000
Qualitätsmanagement:
12_000_000
Verhalten im Projekt:
50_000_000
Regelkommunikation:
03_340_000
Methoden:
60_000_000
Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement:
03_370_000
Projektsteuerung:
32_000_000
Schnittstellen:
99_100_000
- Empfohlene Suchbegriffe:
Leistungsbeschreibungen
Kontrollen im Projekt
Kontrollpflichten des
Projektmanagements
Regelkommunikation
Leistungsvereinbarungen
Weisungsbefugnisse
Geheimhaltung
Verteilerlisten
Verträge und Vereinbarungen
Vertretungsmacht
Formale Rollen in Organisationen
Spielregeln in Organisationen
Usancen, Gewohnheitsrechte
Heimliche und unheimliche Regeln
und Spielregeln