E. Schritt 222: Die interne Kommunikation gestalten.
Es geht um das Kommunikationsklima, welches das Leistungsklima
bestimmt.
Es geht um Teilhabe, Erlebnis der Verbundenheit, Verbindlichkeit
und Zugehörigkeit.
Es geht um den informellen Rat, die persönlichen Unterstützungen
und wechselseitigen Hilfen und Aushilfen.
Ziele:
- Ermöglichung, Gestaltung und Begrenzung von Begegnungen.
- Ermöglichung, Förderung und Sicherung der Kommunikation
zwischen jenen Personen, die etwas zu sagen haben (dürfen,
können, müssen; sich, anderen und wechselseitig).
- Überleitung der informellen und inoffiziellen Kommunikation
in formelle, "erlaubte" und "offizielle".
- Kennenlernen, Wertschätzung, Anerkennung, Respekt
voreinander und miteinander.
- Einübung, Festigung und Flexibilisierung von sozialen Rollen
und Funktionen sowie Status.
- Inszenierung des Informellen.
- Schaffung, Überprüfung und Festigung von Grundlagen für
Vertrauen ineinander und miteinander sowie Verlässlichkeit
aufeinander.
- Inszenierung der Abgrenzungen zwischen Personen, die
"dazugehören" und anderen.
- Bereinigung von atmosphärischen Störungen, Vorurteilen,
Vorbehalten, Misstrauen.
- Wechselseitiges (informelles) Feedback.
Die interne Kommunikation wird häufig unterstützt durch:
- gemeinsame Sprache, Sprachregelungen, Symbole, Kürzel,
- Witze, "Worüber wird gelacht?"
- Spielregeln,
- Umgangsformen,
- Begegnungsrituale,
- Ablaufmuster,
- Einbringungen, Selbstdarstellungen,
- formelle Einnahme von Rollen nach Status, Hierarchie,
- Zuweisungen, Annahme oder Zurückweisung von sozialen Rollen,
- (Erstmalige oder letztmalige) Einnahme von angenommenen,
eingespielten und erwünschten Rangordnungen.
Anleitungen:
- Legen Sie die Anwesenheitspflichten für die formellen
Ereignisse der Kommunikation fest, wie z.B. Besprechungen,
Rücksprachen, Abstimmungen.
- Ermitteln und legen Sie die Teilnehmenden so fest, dass
"wichtige" informelle Begegnungen möglich werden.
- Legen Sie fest und vereinbaren Sie, wer zu welchen
(internen) Veranstaltungen einlädt, z.B. zu Besprechungen,
Klärungen, Feiern, Rücksprachen, Abstimmungen.
- Schaffen Sie Räume für informelle Begegnungen und statten
Sie die Räume mit Services aus, (Getränke, Verpflegungen,
Literatur, Internet-Zugriff).
- Ermitteln und sichern Sie den Schutz der Räume für interne
und informelle Begegnungen vor Verwendungen, Teilnahme oder
Mitbenutzung durch Dritte, z.B. abgesonderte, abgeschottete
Ruheräume, Rückzugsräume.
- Ermitteln und legen Sie Anlässe fest für die informelle
Kommunikation.
- Schaffen Sie Gelegenheiten zur (informellen, internen)
Kommunikation, wie z.B. Pausen, gemeinsame Mittagessen,
Spaziergänge, Unternehmungen).
- Ermitteln, klären und vereinbaren Sie die Kostenübernahme
für die interne (informelle) Kommunikation als Teil der
Projektkosten und unvermeidlichen Kosten des Projektmanagements.
- Ermitteln und legen Sie die Formen der internen
Kommunikation fest, die einzig der Inszenierung, Klärung und
Entwicklung der informellen Führerschaft dienen.
- Ermitteln und legen Sie fest, wie Sie Unbefugte und
Unerwünschte von einer absichtlichen oder zufälligen Teilnahme
an der internen (informellen) Kommunikation sicher ausschließen
(können, dürfen, müssen).
"Formal" geregelt und bereitgestellt werden häufig:
- formelle Besprechungen,
- Arbeitstreffen,
- Regeln, Spielregeln und Erlaubnisse für "kleine Dienstwege",
- Regeln, Spielregeln und Auflagen für die formelle
Kommunikation, wie z.B. Kleiderordnung, Stil und Etikette,
Anmeldungen.
Wichtige Funktionen der internen (informellen und formellen)
Kommunikation sind z.B.:
- Verarbeitung von Erfolgen,
- Aufarbeitung von Kränkungen, Zurücksetzungen,
- Aufarbeitung und Verarbeitung von Enttäuschungen, Absagen,
- Verarbeitung von Ideen, Lösungsansätzen,
- Auslotungen von Peripherien, Horizonten,
- Auslotungen von Veränderungen von Interessen und
Motivationen.
Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.
Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.
In der Regel sind alle Schritte erforderlich.
Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden,
sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den
weiter folgenden Schritten begonnen wird.
Die intensivste Kommunikation geschieht häufig in sogenannten
anlasslosten Begegnungen, Ereignissen, Veranstaltungen mit viel
Freiraum und Freizeit.
Mahnungen, Tipps:
Es wird auf jeden Fall kommuniziert und zwar über alles, jeden
und jedes.
Das Prinzip: "Eine Hand wäscht die andere" gelingt nur in engen
Kommunikationsbeziehungen.
Wo gehobelt wird, fallen Späne. Es braucht Zeit und Gelegenheit,
sie wegzuräumen.
Zu enge Kommunikation, z.B. in Freundschaften oder hohen
wechselseitigen Abhängigkeiten, fördern Vetterleswirtschaft,
Begünstigungen und Vertuschungen.
Teilnehmerkreis:
Die interne Kommunikation sollte unter der Federführung von einer einzigen
Person festgelegt werden, die "Projektleiter" ist.
Thema "Interne Kommunikation" vertiefen:
- Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
Projektmatrix: 99_010_000
- Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses
Arbeitsschrittes in der Projektmatrix:
99_010_100
Verträge und Vereinbarungen:
06_670_000
- Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das
Mentoring)
Aktuelle Stände
17_000_000
Meilensteine
02_200_100
Infos, Nützliches
19_500_000
Termine:
16_000_000
Warnsignale:
06_660_000
Notizen:
19_000_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Transparenz
99_180_000
Partner
08_000_000
Orte
08:100_000
Ressourcen
08:200_000
Projektorganisation
41_000_000
Führung Projektorganisation:
41_000_000
Termine, Fristen:
16_000_000
Qualitätsmanagement:
12_000_000
Verhalten im Projekt:
50_000_000
Regelkommunikation:
03_340_000
Methoden:
60_000_000
Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement:
03_370_000
Projektsteuerung:
32_000_000
Schnittstellen:
99_100_000
- Empfohlene Suchbegriffe:
Leistungsbeschreibungen
Kontrollen im Projekt
Kontrollpflichten des
Projektmanagements
Regelkommunikation
Leistungsvereinbarungen
Weisungsbefugnisse
Geheimhaltung
Verteilerlisten
Verträge und Vereinbarungen
Vertretungsmacht
Formale Rollen in Organisationen
Spielregeln in Organisationen
Usancen, Gewohnheitsrechte
Heimliche und unheimliche Regeln
und Spielregeln