HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier





E. Schritt 231: Die Verfahren der Qualitätssicherung festlegen und durchziehen.

Qualität ist ein Ergebnis. Qualität ist ein Zustand. Ergebnisse und Zustände sind immer ganzheitlich. Was davon als "Qualität" hervorgehoben und angesehen wird, wird in so genannten "Qualitätskriterien" festgelegt, die gemessen werden (können).

Es geht um die Nachweisung der Einhaltung der Qualitätskriterien.

Es geht um die Qualität des Projekts, des Projektmanagements, der Produkte, Beiträge, Leistungen und Ergebnisse.

Ziele:

  1. Abwehr von nicht messbaren Qualitätskriterien.
  2. Sicherstellung des Nachweises der Erfüllung der geforderten, vereinbarten und allgemeinen Qualitätskriterien.
  3. Abwehr von unberechtigten Forderungen.
  4. Rechtfertigung und Stärkung des Vertrauens.
  5. Begrenzung der Haftungen für Qualität des Gesamtergebnisses auf die eigenen Anteile, Beiträge, Produkte und Leistungen.
  6. Sicherung der Akzeptanz, Gültigkeit und Einhaltung von Normen und Standards.
  7. Dokumentation und Nachweisung der erfüllten Qualitätsanforderungen durch die eigenen Beiträge, Produkte und Leistungen.
  8. Ermöglichung und Sicherung der Nachvollziehbarkeit (Messung) der Einhaltung der Qualitätskriterien.
  9. Begrenzung der entscheidenden und handelnden Personen auf jene, die tatsächlich etwas zur Qualität beitragen (können, wollen, dürfen, müssen).
  10. Begrenzung des Aufwandes für die Qualitätsfeststellungen durch Früherkennung von möglichen Ursachen für Abweichungen.

Typische Verfahren im Zusammenhang mit der Qualität sind z.B.:

  1. Verfahren der Aufteilungen und Verteilungen der Qualitätskriterien auf die einzelnen Komponenten.
  2. Verfahren der Messungen.
  3. Verfahren der Tests.
  4. Verfahren der Einbindungen und Eingliederungen der Qualitätsfeststellungen in die laufenden Prozesse des Projekts und des Projektmanagements.
  5. Verfahren der Dokumentation der Qualitätsfeststellungen.
  6. Verfahren der Abnahme und Anerkennung sowie Bestätigung der Qualitätsfeststellungen.
  7. Verfahren der Abwehr von Behauptungen von Nichtqualität oder der Nichteinhaltung von Qualitätskriterien.
  8. Verfahren für Mängelrügen.
  9. Verfahren für Nachbesserungen.
  10. Verfahren für Kulanzen.
  11. Verfahren bei Geltendmachung von Haftungen.
  12. Verfahren für Gewährleistungen.
  13. Verfahren für Austausch, Rücknahme, Ersatz.
  14. Verfahren für Nachlass, Storno.
  15. Verfahren für Rücktritt vom Vertrag.
  16. Verfahren für die weitere Verwendung oder Entsorgung von zurückgenommenen Teilen.
  17. Verfahren für die Erkennung von falschen Messergebnissen.
  18. Verfahren, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden (können, dürfen, müssen), obwohl die Qualitätskriterien eingehalten sind.
  19. Verfahren bei Geltendmachung von Ansprüchen wegen unerfüllter Qualität durch unsachgemäße Behandlungen, Verwendungen oder Nichtbeachtung der Weisungen.
  20. Verfahren für die wiederholte und periodische Feststellung der Qualität (regelmäßige Überprüfungen entlang des Projektfortschritts).
  21. Verfahren für die schlussendliche Feststellung der Qualität am Ende des Projekts oder des Projektmanagements.
  22. Verfahren für die Auswahl und Beauftragung von Prüfern (eigene, interne oder öffentliche Prüfer, Institute).
  23. Verfahren bei Abweichungen der Prüfergebnisse von den einzuhaltenden Qualitätskriterien.
  24. Verfahren zur Vermeidung und Früherkennung sowie Aufdeckung von eventuellen Manipulationen von Prüfungen oder den Ergebnissen.
  25. Verfahren bei Unterlassungen von Prüfungen und Feststellungen sowie Dokumentation der Qualitäten.
  26. Verfahren bei Verdacht auf Bestechlichkeit, Befangenheit oder Inkompetenz der Prüfer.
  27. Verfahren bei fehlenden Möglichkeiten, Methoden und Verfahren, die Einhaltung der Qualitätskriterien rechtzeitig und nachvollziehbar zu messen.
  28. Verfahren der Anerkennung und Gültigkeit von Testaten und Zertifizierungen.

Anleitungen:

  1. Legen Sie den Zeitpunkt, den Ort und die Dauer der Qualitätsprüfungen und Feststellungen der Qualitätskriterien fest.
  2. Stellen Sie sicher, dass an den Messorten und den Messzeitpunkten die dazu notwendigen Vorrichtungen, Ausstattungen und Hilfsmittel zur Verfügung stehen.
  3. Legen Sie die Toleranzgrenzen für die Messgrößen der einzelnen Qualitätskriterien fest und vereinbaren Sie diese mit den Personen und Organisationen, welche auf die Einhaltung der Qualitätskriterien achten (wollen, können, dürfen, müssen).
  4. Legen Sie fest und vereinbaren Sie, wo und von wem wann die gesetzlichen oder allgemeinen Normen und Standards eingehalten werden (dürfen, können, müssen).
  5. Legen Sie fest und vereinbaren Sie, wo von den gesetzlichen und sonstigen Normen und Standards abgewichen wird (werden darf, kann, muss).
  6. Legen Sie den Zeitpunkt (Verfalltag) fest, bis zu welchem die Qualitätskriterien (garantiert) eingehalten werden (können, dürfen, müssen).
  7. Legen Sie fest und vereinbaren Sie die Rechte und Pflichten der Beteiligten, wenn sie erkennen (können, dürfen, müssen), dass die geforderte Qualität nicht oder nicht mehr erreicht werden kann (darf, muss).
  8. Legen Sie fest, wann und wo Sie sich selbst von der Einhaltung der Qualitätskriterien überzeugen, gleichgültig, ob und wie Dritte mit entsprechenden Aufgaben, Aufträgen oder Feststellungen beauftragt werden (können, dürfen, müssen).
  9. Legen Sie die Fristen fest, bis zu welchen eventuelle Mängel an Qualität angezeigt werden (dürfen, können, müssen).
  10. Legen Sie fest und vereinbaren Sie, welche Abweichungen von den Qualitätskriterien Sie nicht (mehr) zu vertreten haben.

Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.

Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.

In der Regel sind alle Schritte erforderlich.

Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden, sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den weiter folgenden Schritten begonnen wird.

Mahnungen, Tipps:

Qualität, Güte, Eignung und Qualitätsempfinden unterscheiden sich mitunter erheblich.

Wird "Qualität" zertifiziert, ist lediglich zertifiziert, dass zum Zeitpunkt der Zertifizierung die untersuchten Qualitätskriterien eingehalten wurden. Welche das sind oder waren und ob diese tatsächlich dem Projekt oder das Projektmanagement a angemessen sind, wird in der Regel selten überprüft.

Teilnehmerkreis:

Die Qualitätssicherung sollten unter der Federführung von einer einzigen Person festgelegt und erledigt werden, die "Projektleiter" ist.

Thema "Logistik" vertiefen:

  1. Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
    Projektmatrix: 99_010_000
  2. Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix: 99_200_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_670_000

  3. Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das Mentoring)
    Aktuelle Stände 17_000_000
    Meilensteine 02_200_100
    Infos, Nützliches 19_500_000
    Termine: 16_000_000
    Warnsignale: 06_660_000
    Notizen: 19_000_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Transparenz 99_180_000
    Partner 08_000_000
    Orte 08:100_000
    Ressourcen 08:200_000
    Projektorganisation 41_000_000
    Führung Projektorganisation: 41_000_000
    Termine, Fristen: 16_000_000
    Qualitätsmanagement: 12_000_000
    Verhalten im Projekt: 50_000_000
    Regelkommunikation: 03_340_000
    Methoden: 60_000_000
    Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement: 03_370_000
    Projektsteuerung: 32_000_000
    Schnittstellen: 99_100_000

  4. Empfohlene Suchbegriffe:

    Standards
    Verfahren
    Vorgehensweisen
    Methoden
    Methodik
    Hilfsmittel
    Prozessketten
    Arbeitsweise
    Durchführung
    Ausführung
    Leistungsbeschreibungen
    Kontrollen im Projekt
    Kontrollpflichten des Projektmanagements
    Regelkommunikation
    Leistungsvereinbarungen
    Weisungsbefugnisse
    Geheimhaltung
    Verteilerlisten
    Verträge und Vereinbarungen
    Vertretungsmacht
    Formale Rollen in Organisationen
    Spielregeln in Organisationen
    Usancen, Gewohnheitsrechte
    Heimliche und unheimliche Regeln und Spielregeln