E. Schritt 267: Statusberichte auswerten.
Es geht um die Auswertung aller Statusberichte, also der
offiziellen, inoffiziellen und der Gerüchteküchen.
Es geht um vereinfachte, unbürokratische, regelmäßige und
standardisierte Verlässigung über die erreichten und voraussichtlich
eintretenden Ergebnisse des jeweiligen Teiles des Projekts oder des
Projektmanagements.
Es geht um Statusberichte für alle Beiträge für alle Gliederungen
des Projekts und des Projektmanagements.
Ziele:
- Selbstanzeigen, was ansonsten nur durch Kontrollen
festzustellen ist.
- Offenlage von Entsprechungen und Abweichungen von IST und
SOLL.
- Lenkung der Aufmerksamkeit des Projektmanagements.
- Auslöser von Gesamtbewertungen.
- Auslöser von Entscheidungen.
- Ermittlung, Festlegung und Entscheidung von ergänzenden,
verstärkenden oder schwächenden Maßnahmen und deren
unverzüglichen Veranlassung und Durchführung.
- Veranlassung von "offiziellen" Rückmeldungen an die
Berichtenden über die Bewertungen des gemeldeten Status.
- Verlassung und Durchführung von unverzüglichen Kontrollen
bei Auffälligkeiten.
- Früherkennung von schleichenden Störungen oder Abweichungen
oder Fehlentwicklungen im Projekt und im Projektmanagement.
- Früherkennung von notwendigen Entscheidungen und Maßnahmen
zur Stärkung, Anpassung oder anderweitigen Gestaltung des
Projektmanagements.
Statusberichte sollten immer enthalten:
- Kurze Aussagen zum aktuellen Stand.
- Kurze Aussagen zu den aktuellen Ergebnissen.
- Einfache Bewertung durch die berichtende Person ("Ampel").
- Kurze Aussage über Abweichungen vom SOLL.
- Kurze Aussage über die Art und Weise des Ausgleich der
Abweichungen.
- Kurze Aussage über erwünschte oder erforderliche Hilfe.
- Kurze Aussage über erwünsche, fällige, überfällige,
notwendige und zweckdienliche (neue) Entscheidungen.
- Kurze Aussage über eigene Entscheidungen, Festlegungen und
Eingriffe.
- Kurze Aussage zum erwünschten, erbetenen, geforderten und
erforderlichen Verhalten des Berichtsempfängers oder anderer
verantwortlichen oder entscheidenden Personen.
- Kurze Aussagen über wichtige Erkenntnisse, Beobachtungen,
insbesondere über mögliche (neue) Risiken, Probleme oder
Schwierigkeiten.
Anleitungen:
- Legen Sie den Rhythmus der Statusberichte fest. (stündlich,
täglich, wöchentlich, monatlich, quartalweise).
- Legen Sie die Inhalte der Statusberichte einheitlich fest.
- Legen Sie die Form der Statusberichte einheitlich fest.
- Legen Sie fest, welche Statusberichte automatisiert werden
(können, dürfen, müssen).
- Legen Sie die Termine genau fest, bis zu welchen die
jeweiligen Statusberichte erfolgt sein müssen.
- Legen Sie fest, wie jegliche Verspätungen von
Statusberichten sofort zu Kontrollen vor Ort oder zur
Aufforderung zum Rapport führen, um "sich selbst ein Bild
zu machen".
- Legen Sie fest, wie die Berichtsempfänger auf die
Statusberichte zu reagieren haben.
- Legen Sie fest und vereinbaren Sie ausdrücklich, dass "Keine
Rückmeldung" der Berichtsempfänger für die Berichtenden
"Weitermachen!" bedeutet.
- Legen Sie fest, auf welche Art und Weise die vielen und
stetigen Statusberichte beobachtet und ausgewertet werden auf
Kernursachen von (wiederkehrenden) Störungen, Konfliktnestern
und auffälligen sowie unzweckmäßigen Verhaltensmustern.
- Legen Sie fest, wie aus den Statusberichten Trendaussagen
über die Wahrscheinlichkeit generiert werden (dürfen, können,
müssen), ob und wie das Projekt "wie geplant" die vereinbarten
Ziele und Ergebnisse erreichen wird (können).
Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.
Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.
In der Regel sind alle Schritte erforderlich.
Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden,
sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den
weiter folgenden Schritten begonnen wird.
Mahnungen, Tipps:
Statusberichte zeigen auf, ob das Projektmanagement (noch)
wirksam ist oder ob und wie es akut, alsbald oder künftig mehr oder
weniger gefordert ist (wird).
Verspätete oder ausbleibende oder "falsche" Statusberichte sind
immer nicht nur ein Warnsignal, sondern eine Aufforderung an das
Projektmanagement, sich unverzüglich um die Geschehnisse,
Ereignisse, Prozesse, Zustände und tatsächlichen Ergebnisse vor Ort
zu verlässigen.
Was irgendwann "offiziell" bekannt (gemacht) wird, ist in den
"Latrinen-Gesprächen" längst diskutiert worden: "Die Spatzen pfeifen
es von den Dächern".
Wenn etwas aus der Sichtweise der Berichtenden "in Ordnung" ist,
lassen die Statusberichte unschwer erkennen, dass sie Eingriffe oder
andere Maßnahmen der Berichtsempfänger nicht wünschen oder sich gar
verbeten.
Wenn etwas in eine Schieflage geraten ist oder zu geraten droht,
versuchen in der Regel die Berichtenden zunächst, die notwendigen
Korrekturen aus eigener Kraft zu bewirken.
Teilnehmerkreis:
Alle Schritte sollten unter der Federführung von einer einzigen
Person erfolgen, die "Projektleiter" ist.
Thema "Statusberichte" vertiefen:
- Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
Projektmatrix: 99_010_000
- Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses
Arbeitsschrittes in der Projektmatrix:
99_200_000
Koordination der Verantwortung
00_000_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Verträge und Vereinbarungen:
06_670_000
- Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das
Mentoring)
Aktuelle Stände
17_000_000
Meilensteine
02_200_100
Infos, Nützliches
19_500_000
Termine:
16_000_000
Warnsignale:
06_660_000
Notizen:
19_000_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Transparenz
99_180_000
Partner
08_000_000
Orte
08:100_000
Ressourcen
08:200_000
Projektorganisation
41_000_000
Führung Projektorganisation:
41_000_000
Termine, Fristen:
16_000_000
Qualitätsmanagement:
12_000_000
Verhalten im Projekt:
50_000_000
Regelkommunikation:
03_340_000
Methoden:
60_000_000
Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement:
03_370_000
Projektsteuerung:
32_000_000
Schnittstellen:
99_100_000
- Empfohlene Suchbegriffe:
Standards
Verfahren
Vorgehensweisen
Methoden
Methodik
Hilfsmittel
Prozessketten
Arbeitsweise
Durchführung
Ausführung
Leistungsbeschreibungen
Kontrollen im Projekt
Kontrollpflichten des
Projektmanagements
Regelkommunikation
Leistungsvereinbarungen
Weisungsbefugnisse
Geheimhaltung
Verteilerlisten
Verträge und Vereinbarungen
Vertretungsmacht
Formale Rollen in Organisationen
Spielregeln in Organisationen
Usancen, Gewohnheitsrechte
Heimliche und unheimliche Regeln
und Spielregeln