E. Schritt 278: Das Team pflegen, formen und (neu) ausrichten.
Es geht um die vermutlich herausforderndste Arbeit im
Projektmanagement: Sich selbst wieder am eigenen Schopfe aus dem
Sumpf herausziehen und (wieder) gemeinsam fortschreiten.
Es geht um die (Wieder-)Herstellung der Pflicht und des Rechts
auf gegenseitige Wertschätzung, Akzeptanz, Unterstützung und die
Zusammenarbeit miteinander.
Ziele:
- Regenerierung des Teams.
- Bearbeitung und Neuausrichtungen von Rollen,
Rollenverständnissen.
- Klärung von Neuausrichtungen von Beziehungen, von Nähe und
Distanz.
- Bearbeitung und Ersetzung von unproduktiven und störenden
Verhaltensmustern.
- Bestätigung, Ersetzung und Vereinbarung von (neuen) Regeln
und Spielregeln im Team, für das Team und die Zusammenarbeit.
- Einübung von (neuen) Verhaltensmustern und Umgangsformen.
- Klärungen der Interessen und Regeln für die Zugehörigkeit,
Mitarbeit und Mitwirkung im Team.
- Klärungen der Interessen an der Zugehörigkeit zum Team, zum
Projekt und zum Projektmanagement.
- Klärungen der allfälligen, möglichen, erwarteten,
angestrebten und erwünschten (neuen) Rollen, Funktionen,
Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen im Team, für das Team,
im Projekt und im Projektmanagement.
- Stärkung des Zusammenhalts und der wechselseitigen
Unterstützungen im weiteren Projektverlauf.
Anleitungen:
- Nehmen Sie in bei jedem Teamtreffen Zeit für eine
Rückmeldung zur Arbeitsweise, zur bewältigten Arbeitsmenge und
zum Arbeitsklima. (Diskutieren Sie die Rückmeldungen jedoch
nicht, sondern nehmen Sie die Aussagen nur zu Kenntnis.)
- Schaffen Sie immer wieder Gelegenheiten zum Ausdruck von
Anerkennung und Wertschätzung.
- Ermitteln Sie sorgfältig einen Termin, zu welchem zu
erwarten ist, dass sich im Team genügend angestaut haben wird
(kann, muss), das bereits zu Störungen geführt hat oder führen
kann.
- Ermitteln Sie, welche Personen miteinander besonders eng
verstrickt sind und dem Team erhalten bleiben (sollen, dürfen,
müssen).
- Beobachten Sie, welche typischen Vorurteile, Zuschreibungen,
Unterstellungen und auffällige Verhaltensweisen das Team prägen.
- Beobachten Sie, welche Themen und Konflikte auf einer
persönlichen und nicht sachlichen Ebene ausgetragen werden
(wollen, sollen).
- Beobachten Sie absichtliche oder unabsichtliche
Enttäuschungen, Verletzungen, Zurücksetzungen, Benachteiligungen
oder Übervorteilungen.
- Konfrontieren (rügen) Sie unangemessenes Verhalten immer
unverzüglich, direkt und offen in einer wertschätzenden Art und
Weise.
- Nehmen Sie sich Zeit für Personen, die offensichtlich sich
im Team nicht (mehr) wohlfühlen.
- Stellen Sie sicher, dass das Team mindestens einmal im Jahr
sich mindestens 1-3 Tage Zeit nimmt, um das Team zu bereinigen,
(neu) zu formen und auszurichten.
Typische Anlässe für Teamformungen sind z.B.:
- Erreichung von Zwischenzielen, Meilensteinen,
- Eintritt von neuen Schlüsselpersonen,
- Austritt von bisherigen Schlüsselpersonen,
- Wesentliche Änderungen des Projektauftrages oder des
Auftrages für das Projektmanagement,
- Wesentliche Veränderungen der Interessen von einzelnen
Teammitgliedern, wie z.B. bei Beförderungen, Versetzungen,
Entlassungen.
Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.
Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.
In der Regel sind alle Schritte erforderlich.
Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden,
sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den
weiter folgenden Schritten begonnen wird.
Mahnungen, Tipps:
Niemand muss sich mögen, nur deshalb, weil er mit anderen
zusammenarbeiten (will, darf, kann, soll, muss).
In keinem Arbeitsvertrag und in keinem anderen Vertrag ist
gefordert, sich anständig zu verhalten und mit Respekt und
Wertschätzung mit den anderen umzugehen: Es ist immer eine
freiwillige Entscheidung, die immer wieder neu zu treffen ist.
In Projekten steht die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit des
Teams mehr im Vordergrund als das Wohlbefinden im Team.
Bei der Teamformung stehen die verantwortlichen und leitenden
Personen selbst "auf dem Prüfstand": Sie wissen selbst am besten,
was ihnen die Teammitglieder vorwerfen und was sie von ihnen
verlangen (werden, können, dürfen, müssen). Die Furcht vor der
offenen Auseinandersetzung ist meistens sehr hoch. Es sind deshalb
die verantwortlichen Personen, sie am ehesten einer (neuen)
Teamformung ausweichen (wollen, können). Ihre ungestörte Teilnahme
ist jedoch für alle Maßnahmanen entscheidend für den Erfolg.
Mitunter empfiehlt es sich, die Ereignisse zur Teamformung durch
erfahrene Moderatoren für die Prozesssteuerung begleiten zu lassen.
Teilnehmerkreis:
Alle Schritte sollten unter der Federführung von einer einzigen
Person erfolgen, die "Projektleiter" ist.
Thema "Team" vertiefen:
- Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
Projektmatrix: 99_010_000
- Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses
Arbeitsschrittes in der Projektmatrix:
99_200_000
Koordination der Verantwortung
00_000_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Verträge und Vereinbarungen:
06_670_000
- Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das
Mentoring)
Aktuelle Stände
17_000_000
Meilensteine
02_200_100
Infos, Nützliches
19_500_000
Termine:
16_000_000
Warnsignale:
06_660_000
Notizen:
19_000_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Transparenz
99_180_000
Partner
08_000_000
Orte
08:100_000
Ressourcen
08:200_000
Projektorganisation
41_000_000
Führung Projektorganisation:
41_000_000
Termine, Fristen:
16_000_000
Qualitätsmanagement:
12_000_000
Verhalten im Projekt:
50_000_000
Regelkommunikation:
03_340_000
Methoden:
60_000_000
Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement:
03_370_000
Projektsteuerung:
32_000_000
Schnittstellen:
99_100_000
- Empfohlene Suchbegriffe:
Standards
Verfahren
Vorgehensweisen
Methoden
Methodik
Hilfsmittel
Prozessketten
Arbeitsweise
Durchführung
Ausführung
Leistungsbeschreibungen
Kontrollen im Projekt
Kontrollpflichten des
Projektmanagements
Regelkommunikation
Leistungsvereinbarungen
Weisungsbefugnisse
Geheimhaltung
Verteilerlisten
Verträge und Vereinbarungen
Vertretungsmacht
Formale Rollen in Organisationen
Spielregeln in Organisationen
Usancen, Gewohnheitsrechte
Heimliche und unheimliche Regeln
und Spielregeln