HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier





E. Schritt 278: Das Team pflegen, formen und (neu) ausrichten.

Es geht um die vermutlich herausforderndste Arbeit im Projektmanagement: Sich selbst wieder am eigenen Schopfe aus dem Sumpf herausziehen und (wieder) gemeinsam fortschreiten.

Es geht um die (Wieder-)Herstellung der Pflicht und des Rechts auf gegenseitige Wertschätzung, Akzeptanz, Unterstützung und die Zusammenarbeit miteinander.

Ziele:

  1. Regenerierung des Teams.
  2. Bearbeitung und Neuausrichtungen von Rollen, Rollenverständnissen.
  3. Klärung von Neuausrichtungen von Beziehungen, von Nähe und Distanz.
  4. Bearbeitung und Ersetzung von unproduktiven und störenden Verhaltensmustern.
  5. Bestätigung, Ersetzung und Vereinbarung von (neuen) Regeln und Spielregeln im Team, für das Team und die Zusammenarbeit.
  6. Einübung von (neuen) Verhaltensmustern und Umgangsformen.
  7. Klärungen der Interessen und Regeln für die Zugehörigkeit, Mitarbeit und Mitwirkung im Team.
  8. Klärungen der Interessen an der Zugehörigkeit zum Team, zum Projekt und zum Projektmanagement.
  9. Klärungen der allfälligen, möglichen, erwarteten, angestrebten und erwünschten (neuen) Rollen, Funktionen, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen im Team, für das Team, im Projekt und im Projektmanagement.
  10. Stärkung des Zusammenhalts und der wechselseitigen Unterstützungen im weiteren Projektverlauf.

Anleitungen:

  1. Nehmen Sie in bei jedem Teamtreffen Zeit für eine Rückmeldung zur Arbeitsweise, zur bewältigten Arbeitsmenge und zum Arbeitsklima. (Diskutieren Sie die Rückmeldungen jedoch nicht, sondern nehmen Sie die Aussagen nur zu Kenntnis.)
  2. Schaffen Sie immer wieder Gelegenheiten zum Ausdruck von Anerkennung und Wertschätzung.
  3. Ermitteln Sie sorgfältig einen Termin, zu welchem zu erwarten ist, dass sich im Team genügend angestaut haben wird (kann, muss), das bereits zu Störungen geführt hat oder führen kann.
  4. Ermitteln Sie, welche Personen miteinander besonders eng verstrickt sind und dem Team erhalten bleiben (sollen, dürfen, müssen).
  5. Beobachten Sie, welche typischen Vorurteile, Zuschreibungen, Unterstellungen und auffällige Verhaltensweisen das Team prägen.
  6. Beobachten Sie, welche Themen und Konflikte auf einer persönlichen und nicht sachlichen Ebene ausgetragen werden (wollen, sollen).
  7. Beobachten Sie absichtliche oder unabsichtliche Enttäuschungen, Verletzungen, Zurücksetzungen, Benachteiligungen oder Übervorteilungen.
  8. Konfrontieren (rügen) Sie unangemessenes Verhalten immer unverzüglich, direkt und offen in einer wertschätzenden Art und Weise.
  9. Nehmen Sie sich Zeit für Personen, die offensichtlich sich im Team nicht (mehr) wohlfühlen.
  10. Stellen Sie sicher, dass das Team mindestens einmal im Jahr sich mindestens 1-3 Tage Zeit nimmt, um das Team zu bereinigen, (neu) zu formen und auszurichten.

Typische Anlässe für Teamformungen sind z.B.:

  1. Erreichung von Zwischenzielen, Meilensteinen,
  2. Eintritt von neuen Schlüsselpersonen,
  3. Austritt von bisherigen Schlüsselpersonen,
  4. Wesentliche Änderungen des Projektauftrages oder des Auftrages für das Projektmanagement,
  5. Wesentliche Veränderungen der Interessen von einzelnen Teammitgliedern, wie z.B. bei Beförderungen, Versetzungen, Entlassungen.

Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.

Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.

In der Regel sind alle Schritte erforderlich.

Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden, sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den weiter folgenden Schritten begonnen wird.

Mahnungen, Tipps:

Niemand muss sich mögen, nur deshalb, weil er mit anderen zusammenarbeiten (will, darf, kann, soll, muss).

In keinem Arbeitsvertrag und in keinem anderen Vertrag ist gefordert, sich anständig zu verhalten und mit Respekt und Wertschätzung mit den anderen umzugehen: Es ist immer eine freiwillige Entscheidung, die immer wieder neu zu treffen ist.

In Projekten steht die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit des Teams mehr im Vordergrund als das Wohlbefinden im Team.

Bei der Teamformung stehen die verantwortlichen und leitenden Personen selbst "auf dem Prüfstand": Sie wissen selbst am besten, was ihnen die Teammitglieder vorwerfen und was sie von ihnen verlangen (werden, können, dürfen, müssen). Die Furcht vor der offenen Auseinandersetzung ist meistens sehr hoch. Es sind deshalb die verantwortlichen Personen, sie am ehesten einer (neuen) Teamformung ausweichen (wollen, können). Ihre ungestörte Teilnahme ist jedoch für alle Maßnahmanen entscheidend für den Erfolg.

Mitunter empfiehlt es sich, die Ereignisse zur Teamformung durch erfahrene Moderatoren für die Prozesssteuerung begleiten zu lassen.

Teilnehmerkreis:

Alle Schritte sollten unter der Federführung von einer einzigen Person erfolgen, die "Projektleiter" ist.

Thema "Team" vertiefen:

  1. Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
    Projektmatrix: 99_010_000
  2. Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix: 99_200_000
    Koordination der Verantwortung 00_000_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_670_000

  3. Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das Mentoring)
    Aktuelle Stände 17_000_000
    Meilensteine 02_200_100
    Infos, Nützliches 19_500_000
    Termine: 16_000_000
    Warnsignale: 06_660_000
    Notizen: 19_000_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Transparenz 99_180_000
    Partner 08_000_000
    Orte 08:100_000
    Ressourcen 08:200_000
    Projektorganisation 41_000_000
    Führung Projektorganisation: 41_000_000
    Termine, Fristen: 16_000_000
    Qualitätsmanagement: 12_000_000
    Verhalten im Projekt: 50_000_000
    Regelkommunikation: 03_340_000
    Methoden: 60_000_000
    Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement: 03_370_000
    Projektsteuerung: 32_000_000
    Schnittstellen: 99_100_000

  4. Empfohlene Suchbegriffe:

    Standards
    Verfahren
    Vorgehensweisen
    Methoden
    Methodik
    Hilfsmittel
    Prozessketten
    Arbeitsweise
    Durchführung
    Ausführung
    Leistungsbeschreibungen
    Kontrollen im Projekt
    Kontrollpflichten des Projektmanagements
    Regelkommunikation
    Leistungsvereinbarungen
    Weisungsbefugnisse
    Geheimhaltung
    Verteilerlisten
    Verträge und Vereinbarungen
    Vertretungsmacht
    Formale Rollen in Organisationen
    Spielregeln in Organisationen
    Usancen, Gewohnheitsrechte
    Heimliche und unheimliche Regeln und Spielregeln