E. Schritt 306: Die Verfahren der Leistungsnachweise festlegen.
Es geht um den Nachweis, wann, wo und von wem was getan wurde
(Beschäftigungsnachweise, Tätigkeitsnachweise, Aufenthaltsnachweise,
Einsatzzeiten, Einsatzorte, Anwesenheitsnachweise).
Es geht um den Nachweis, dass in der eingesetzten Zeit am
richtigen Ort von den richtigen Personen auch etwas Zweckmäßiges für
das Projekt und im Projektmanagement getan wurde.
Es geht z.B. um die Nachweise von:
- Arbeitszeiten,
- Maschinenlaufzeiten,
- Nachweise von Beginn, Dauer und Ende,
- Mengen,
- Qualitäten, Produktmerkmalen,
- Energien, Energiekosten,
- Leistungen,
- Wartezeiten, Ruhezeiten,
- Fremdleistungen,
- Eigenleistungen.
Es geht um Nachweise z.B. für:
- Auftraggeber,
- Vertragspartner,
- Vorgesetzte,
- Behörden, Genehmigungsbehörden, Zuschussgeber,
- Banken, Geldgeber,
- Investoren, Förderer, Sponsoren,
- Partner,
- Abrechnungen
- Patente, Erfindungen, Urheberschaft,
- Steuern, Finanzbehörden.
Ziele:
- Nachweisungen von berechtigten Vergütungsansprüchen.
- Abwehr von unberechtigten Forderungen nach Haftungen,
Gewährleistungen, Garantieleistungen.
- Nachweis der ordnungsgemäßen Leistungen.
- Nachweis der Korrektheit, Ehrlichkeit.
- Nachweis der Notwendigkeit und Angemessenheit der Einsätze.
- Nachweis von Auslastungen, Überlastungen, Leerzeiten,
Totzeiten.
- Nachweise der Zweckbestimmung der Einsätze für das Projekt
und im Projektmanagement.
- Abwehr von Betrug, Fälschungen, Manipulationen.
- Abwehr von Unterstellungen von Nichtleistungen, Fehlern,
Fehlleistungen.
- Erkenntnisse für Verbesserungen, Vereinfachungen,
Schwachstellen und Lösungen für künftige Projekte.
Anleitungen:
- Legen Sie fest, geben Sie vor und vereinbaren Sie, welche
Nachweise zu führen sind.
- Legen Sie jeweils fest, wer für die Nachweisungen
verantwortlich ist.
- Legen Sie jeweils die Art und Weise fest, wann und wie die
Nachweisungen zu erstellen sind.
- Legen Sie die Art und Weise der Dokumentation der
Nachweisungen fest.
- Ermitteln und legen Sie fest, wie die Nachweisungen
beweissicher (justiziabel) werden (können, bleiben, dürfen,
müssen).
- Legen Sie das Verfahren fest, wenn die kalkulierten Einsätze
sich als falsch dimensioniert erweisen (können, werden).
- Legen Sie das Verfahren fest, wenn mit Überlastungen,
längeren oder kürzeren Einsatzzeiten zu rechnen ist.
- Legen Sie das Verfahren fest, wenn eingeplante Einsatzzeiten
falsch eingeplant sind (wurden), z.B. früherer oder späterer
Beginn, andere Dauer, Pausen, andere Verwendungen).
- Legen Sie das Verfahren fest, wenn verfügbare Ressourcen
nicht, nicht vollständig oder nicht in der vorgesehenen,
geplanten und erwarteten Art und Weise eingesetzt werden
(können, dürfen, müssen).
- Legen Sie das Verfahren fest, wie verhindert wird, dass
Zeiten, Kapazitäten und Ressourcen, die (im Moment) nicht oder
noch nicht oder nicht mehr benötigt werden, zu beliebigen
Beschäftigungen oder für andere Zwecke als im Projekt notwendig
verwendet werden (Umwidmungen, Verschiebungen,
Missbrauch, Verschwendung).
Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.
Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.
In der Regel sind alle Schritte erforderlich.
Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden,
sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den
weiter folgenden Schritten begonnen wird.
Mahnungen, Tipps:
Bezahlt wird üblicherweise auch in Projekten eher die
Beschäftigung als die Leistung (Bezahlung nach Stunden, nicht nach
Ergebnissen).
So lange alles in Ordnung ist und in geordneten Bahnen verläuft,
wird der Aufwand für Nachweisungen häufig als überflüssig,
überzogen, kleinkariert und bürokratisch eingeschätzt und
vernachlässigt.
Spätestens wenn Störungen auftreten oder berechtigte oder
unberechtigte Kritik oder Mängelrügen oder Verweigerungen von
Zahlungen erfolgen oder Forderungen aus Garantien, Gewährleistungen
und Haftungen erhoben werden, erweisen sich die Nachweisungen als
Entlastungen oder Quellen für die Feststellungen von Schuld,
Unschuld, Verantwortung und Kompetenz.
Auch in Projekten können Unterlassungen eine "Leistung"
darstellen, wenn es nichts zu tun gibt und deshalb auch nichts getan
wird, was nichts zum Projekt oder zum Projektmanagement beitragen
kann. Nur: Professionelles Nichtstun (Vertrauen) führt zu keinen
Belegen, dass es professionell, also notwendig und richtig war.
Teilnehmerkreis:
Die Verfahren der Leistungsnachweise sollten unter der Federführung von einer einzigen
Person festgelegt und erledigt werden, die "Projektleiter" ist.
Thema "Leistungsnachweise" vertiefen:
- Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
Projektmatrix: 99_010_000
- Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses
Arbeitsschrittes in der Projektmatrix:
99_200_000
Koordination der Verantwortung
00_000_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Verträge und Vereinbarungen:
06_670_000
- Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das
Mentoring)
Aktuelle Stände
17_000_000
Meilensteine
02_200_100
Infos, Nützliches
19_500_000
Termine:
16_000_000
Warnsignale:
06_660_000
Notizen:
19_000_000
Standards, Hilfsmittel
06_610_000
Transparenz
99_180_000
Partner
08_000_000
Orte
08:100_000
Ressourcen
08:200_000
Projektorganisation
41_000_000
Führung Projektorganisation:
41_000_000
Termine, Fristen:
16_000_000
Qualitätsmanagement:
12_000_000
Verhalten im Projekt:
50_000_000
Regelkommunikation:
03_340_000
Methoden:
60_000_000
Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement:
03_370_000
Projektsteuerung:
32_000_000
Schnittstellen:
99_100_000
- Empfohlene Suchbegriffe:
Standards
Verfahren
Vorgehensweisen
Methoden
Methodik
Hilfsmittel
Prozessketten
Arbeitsweise
Durchführung
Ausführung
Leistungsbeschreibungen
Kontrollen im Projekt
Kontrollpflichten des
Projektmanagements
Regelkommunikation
Leistungsvereinbarungen
Weisungsbefugnisse
Geheimhaltung
Verteilerlisten
Verträge und Vereinbarungen
Vertretungsmacht
Formale Rollen in Organisationen
Spielregeln in Organisationen
Usancen, Gewohnheitsrechte
Heimliche und unheimliche Regeln
und Spielregeln