HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier





E. Schritt 306: Die Verfahren der Leistungsnachweise festlegen.

Es geht um den Nachweis, wann, wo und von wem was getan wurde (Beschäftigungsnachweise, Tätigkeitsnachweise, Aufenthaltsnachweise, Einsatzzeiten, Einsatzorte, Anwesenheitsnachweise).

Es geht um den Nachweis, dass in der eingesetzten Zeit am richtigen Ort von den richtigen Personen auch etwas Zweckmäßiges für das Projekt und im Projektmanagement getan wurde.

Es geht z.B. um die Nachweise von:

  1. Arbeitszeiten,
  2. Maschinenlaufzeiten,
  3. Nachweise von Beginn, Dauer und Ende,
  4. Mengen,
  5. Qualitäten, Produktmerkmalen,
  6. Energien, Energiekosten,
  7. Leistungen,
  8. Wartezeiten, Ruhezeiten,
  9. Fremdleistungen,
  10. Eigenleistungen.

Es geht um Nachweise z.B. für:

  1. Auftraggeber,
  2. Vertragspartner,
  3. Vorgesetzte,
  4. Behörden, Genehmigungsbehörden, Zuschussgeber,
  5. Banken, Geldgeber,
  6. Investoren, Förderer, Sponsoren,
  7. Partner,
  8. Abrechnungen
  9. Patente, Erfindungen, Urheberschaft,
  10. Steuern, Finanzbehörden.

Ziele:

  1. Nachweisungen von berechtigten Vergütungsansprüchen.
  2. Abwehr von unberechtigten Forderungen nach Haftungen, Gewährleistungen, Garantieleistungen.
  3. Nachweis der ordnungsgemäßen Leistungen.
  4. Nachweis der Korrektheit, Ehrlichkeit.
  5. Nachweis der Notwendigkeit und Angemessenheit der Einsätze.
  6. Nachweis von Auslastungen, Überlastungen, Leerzeiten, Totzeiten.
  7. Nachweise der Zweckbestimmung der Einsätze für das Projekt und im Projektmanagement.
  8. Abwehr von Betrug, Fälschungen, Manipulationen.
  9. Abwehr von Unterstellungen von Nichtleistungen, Fehlern, Fehlleistungen.
  10. Erkenntnisse für Verbesserungen, Vereinfachungen, Schwachstellen und Lösungen für künftige Projekte.

Anleitungen:

  1. Legen Sie fest, geben Sie vor und vereinbaren Sie, welche Nachweise zu führen sind.
  2. Legen Sie jeweils fest, wer für die Nachweisungen verantwortlich ist.
  3. Legen Sie jeweils die Art und Weise fest, wann und wie die Nachweisungen zu erstellen sind.
  4. Legen Sie die Art und Weise der Dokumentation der Nachweisungen fest.
  5. Ermitteln und legen Sie fest, wie die Nachweisungen beweissicher (justiziabel) werden (können, bleiben, dürfen, müssen).
  6. Legen Sie das Verfahren fest, wenn die kalkulierten Einsätze sich als falsch dimensioniert erweisen (können, werden).
  7. Legen Sie das Verfahren fest, wenn mit Überlastungen, längeren oder kürzeren Einsatzzeiten zu rechnen ist.
  8. Legen Sie das Verfahren fest, wenn eingeplante Einsatzzeiten falsch eingeplant sind (wurden), z.B. früherer oder späterer Beginn, andere Dauer, Pausen, andere Verwendungen).
  9. Legen Sie das Verfahren fest, wenn verfügbare Ressourcen nicht, nicht vollständig oder nicht in der vorgesehenen, geplanten und erwarteten Art und Weise eingesetzt werden (können, dürfen, müssen).
  10. Legen Sie das Verfahren fest, wie verhindert wird, dass Zeiten, Kapazitäten und Ressourcen, die (im Moment) nicht oder noch nicht oder nicht mehr benötigt werden, zu beliebigen Beschäftigungen oder für andere Zwecke als im Projekt notwendig verwendet werden (Umwidmungen, Verschiebungen, Missbrauch, Verschwendung).

Die Anleitungen sind detailliert bei den einzelnen Schritten aufgeführt.

Die Reihenfolge kann sich von Projekt zu Projekt ändern.

In der Regel sind alle Schritte erforderlich.

Wenn Schritte vorgeholt oder (zunächst) übersprungen werden, sollten sie jeweils unverzüglich nachgeholt werden, bevor mit den weiter folgenden Schritten begonnen wird.

Mahnungen, Tipps:

Bezahlt wird üblicherweise auch in Projekten eher die Beschäftigung als die Leistung (Bezahlung nach Stunden, nicht nach Ergebnissen).

So lange alles in Ordnung ist und in geordneten Bahnen verläuft, wird der Aufwand für Nachweisungen häufig als überflüssig, überzogen, kleinkariert und bürokratisch eingeschätzt und vernachlässigt.

Spätestens wenn Störungen auftreten oder berechtigte oder unberechtigte Kritik oder Mängelrügen oder Verweigerungen von Zahlungen erfolgen oder Forderungen aus Garantien, Gewährleistungen und Haftungen erhoben werden, erweisen sich die Nachweisungen als Entlastungen oder Quellen für die Feststellungen von Schuld, Unschuld, Verantwortung und Kompetenz.

Auch in Projekten können Unterlassungen eine "Leistung" darstellen, wenn es nichts zu tun gibt und deshalb auch nichts getan wird, was nichts zum Projekt oder zum Projektmanagement beitragen kann. Nur: Professionelles Nichtstun (Vertrauen) führt zu keinen Belegen, dass es professionell, also notwendig und richtig war.

Teilnehmerkreis:

Die Verfahren der Leistungsnachweise sollten unter der Federführung von einer einzigen Person festgelegt und erledigt werden, die "Projektleiter" ist.

Thema "Leistungsnachweise" vertiefen:

  1. Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
    Projektmatrix: 99_010_000
  2. Vertiefungen, Vernetzungen, Verbindungen, Verortung dieses Arbeitsschrittes in der Projektmatrix: 99_200_000
    Koordination der Verantwortung 00_000_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_670_000

  3. Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das Mentoring)
    Aktuelle Stände 17_000_000
    Meilensteine 02_200_100
    Infos, Nützliches 19_500_000
    Termine: 16_000_000
    Warnsignale: 06_660_000
    Notizen: 19_000_000
    Standards, Hilfsmittel 06_610_000
    Transparenz 99_180_000
    Partner 08_000_000
    Orte 08:100_000
    Ressourcen 08:200_000
    Projektorganisation 41_000_000
    Führung Projektorganisation: 41_000_000
    Termine, Fristen: 16_000_000
    Qualitätsmanagement: 12_000_000
    Verhalten im Projekt: 50_000_000
    Regelkommunikation: 03_340_000
    Methoden: 60_000_000
    Risiko-, Konflikt- und Krisenmanagement: 03_370_000
    Projektsteuerung: 32_000_000
    Schnittstellen: 99_100_000

  4. Empfohlene Suchbegriffe:

    Standards
    Verfahren
    Vorgehensweisen
    Methoden
    Methodik
    Hilfsmittel
    Prozessketten
    Arbeitsweise
    Durchführung
    Ausführung
    Leistungsbeschreibungen
    Kontrollen im Projekt
    Kontrollpflichten des Projektmanagements
    Regelkommunikation
    Leistungsvereinbarungen
    Weisungsbefugnisse
    Geheimhaltung
    Verteilerlisten
    Verträge und Vereinbarungen
    Vertretungsmacht
    Formale Rollen in Organisationen
    Spielregeln in Organisationen
    Usancen, Gewohnheitsrechte
    Heimliche und unheimliche Regeln und Spielregeln