E. Schritt 311: Zahlungsstörungen bearbeiten.
Was in Ordnung ist, wird in der Regel anstandslos und
unverzüglich bezahlt. Wenn das nicht mehr zutrifft oder nicht mehr
zu erwarten ist, sind Zahlungsstörungen bereits eingetreten oder zu
erwarten.
Es geht z.B.:
- um die Verweigerung der Zahlungen trotz anerkannten
Leistungen.
- um die Kürzungen von Zahlungen.
- um Verzögerungen von Zahlungen.
- um drohende Zahlungsunfähigkeit.
- um Zahlungsunwilligkeit.
- um Entzug der Zahlungsmittel.
- um "Umwidmung" der Zahlungsmittel.
- um Fehlkalkulationen.
- um Fehleinschätzungen von Kostentreibern.
- um "vergessene" Kalkulationen und Finanzierungen für
"übersehene" oder "vergessene" Leistungen.
- um Kompetenzüberschreitungen, Verschwendungen.
Häufige Ursachen für Zahlungsstörungen:
- Kompetenzgerangel.
- Vermeidung von Verantwortung und Rechenschaft.
- Streit um Bewertungen, Berechnungen, Aufrechnungen,
Verrechnungen.
- Kündigungen von Kreditlinien oder Kreditzusagen, Zuschüssen,
Deckungszusagen.
- Zweckentfremdung der Mittel.
- Machtmissbrauch, Versuche der Bereicherungen.
- Strategien der Zermürbung.
- Erzwingung von Neuverhandlungen.
- Angestrebte Vergleiche.
- Kostenüberschreitungen.
Ziele:
- Früherkennung der Ausfallgefahren.
- Begrenzung der Ausfallrisiken.
- Früherkennung und Abwehr von ungerechtfertigten Kürzungen
der Zahlungen.
- Früherkennung und Abwehr von Verschärfungen der
Zahlungsbedingungen.
- Früherkennung und Abwehr der Versuche der Aushöhlung der
Zahlungsverpflichtungen.
- Früherkennung und Abwehr der Forderungen nach (kostenlosen)
Zusatzleistungen, Mehrleistungen, Ersatzleistungen oder
höherwertigen Leistungen.
- Früherkennung von Vetternwirtschaft, Begünstigungen (im
Amt), z.B. durch bevorzugte Bezahlungen von Forderungen
"befreundeter" Gläubiger,
- Früherkennung von Veränderungen der Interessen am Projekt
und am Projektmanagement bei Änderungen von Schlüsselpersonen
der Auftraggeber, bei den Kostenträgern, der Führung und im
Management der Zahlungspflichtigen.
- Rechtfertigung des guten Glaubens an die Bonität der
Zahlungspflichtigen (Geldgeber, Investoren, Kreditgeber,
Zuschussgeber) gegenüber den eigenen Auftraggebern, Vorgesetzten
und Auftragnehmern.
- Bewahrung des eigenen guten Namens.
Anleitung:
- Ermitteln und entscheiden Sie, welche weiteren Leistungen
Sie wegen bestehender oder drohender Zahlungsstörungen nicht
mehr erbringen (wollen, können, dürfen, müssen).
- Ermitteln und entscheiden Sie die Art und
Sicherheitsleistungen (Bürgschaften), bevor Sie Ihre Leistungen
fortsetzen (wollen, können, dürfen, müssen).
- Ermitteln Sie, welche anderen Lieferanten, Partner und
Dienstleistende die verzögerten, verweigerten oder ausfallenden
Leistungen ersetzen (wollen, können, dürfen, müssen).
- Ermitteln und legen Sie das Verfahren fest für bereits
eingetretene oder absehbare Überschreitungen von Budgets.
- Ermitteln und legen Sie das Verfahren fest für die
Einforderung und Eintreibung von zugesagten
Finanzierungsmitteln, Kostendeckungen, Krediten und Zuschüssen.
- Ermitteln und legen Sie das Verfahren fest, wie Sie
Anzeichen für eine Verschlechterung der Bonität frühzeitig
erkennen und die Folgen begrenzen (dürfen, können, müssen).
- Ermitteln und legen Sie das Verfahren fest, wie Sie
erforderlichenfalls das eigene Vermögen vor dem Zugriff Dritter
schützen (dürfen, können, müssen).
- Ermitteln und legen Sie das Verfahren fest, wie Sie
erforderlichenfalls Vermögenswerte des Schuldners pfänden,
verpfänden oder als Pfand bis zur vollständigen Bezahlung Ihrer
Leistungen sichern (können, dürfen, müssen).
- Ermitteln und legen Sie fest, wie gegebenenfalls durch
Dritte rechtzeitig festgestellt, bestätigt und rechtskräftig
dokumentiert werden kann, das Ihre Leistungen ordnungsgemäß sind
und waren und deshalb ungekürzt zu bezahlen sind, z.B. durch
Gutachten, Tests, Prüfungen, Zertifizierungen.
- Ermitteln und legen Sie das Verfahren fest, wenn Sie nicht
(mehr) ausschließen (wollen, können, dürfen, müssen), dass
Betrug, Vorteilnahme, Leistungserschwindelung, Korruption,
Begünstigung oder andere Gesetzesverstöße vorliegen (können).
Präzisieren Sie gegebenenfalls die Aussagen durch Unterlagen,
Belege, Nachweise.
Mahnungen, Tipps:
Eine Verschlechterung der Bonität ist immer gegeben, wenn sich
die Abhängigkeiten erheblich verändern. Nimmt die Marktmacht oder
Verhandlungsmacht zu, wird in der Regel (leichtfertig) versucht, sie
auch in finanzielle Vorteile umzumünzen.
Nimmt die Verhandlungsmacht ab, sind die Schwächeren häufig
bereit, Wucherkonditionen oder nicht kostendeckende Preise zu
akzeptieren, bis sie schließlich in solchen Schwierigkeiten stecken,
die es ihnen nicht mehr möglich machen, die Verträge und
Vereinbarungen zu erfüllen. Die Folgekosten der Erpressungen und
Ausbeutungen sowie Selbstausbeutungen übersteigen in der Regel die
Kosten erheblich, die bei einer Vereinbarungen von angemessenen
("anständigen") Preisen entstehen hätten können. Die nicht
kalkulierbaren Folgekosten bezahlt irgendjemand irgendwie. Eine
Verantwortung hierfür übernimmt niemand mehr: ("Es gab keine andere
Möglichkeit mehr zur Schadensbegrenzung.")
Teilnehmerkreis:
- Experten,
- Verantwortliche für das Qualitätsmanagement,
- Verantwortliche für den Vertrieb der Produkte,
- Verantwortliche für die Folge-Dienstleistungen (Pflege und Wartung
der Produkte),
- Autoren,
- Grafiker,
- Konstrukteure,
- Entwickler,
- Programmierer,
- Projektleiter.
Thema Produkte, Beiträge, Leistungen vertiefen:
- Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
Projektmatrix: 99_010_000
Koordination der Verantwortung
00_000_000
- Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das
Mentoring)
Produkt- und Dokumentation des Projektmanagements:
07_750_000
Methoden:
60_000_000
Dokumentation:
14_000_000
Berichtswesen:
13_000_000
Verträge und Vereinbarungen:
06_640_000
Checklisten:
06_630_000
Pflichtenheft:
07_730_000
Verträge und Vereinbarungen:
06_670_000
Risikomanagement:
03_370_000
Konfliktmanagement:
03_370_000
Qualitätsmanagement:
12_000_000
Pflege und Wartung:
02_200_295
Kontrolle:
11_000_000
Termine, Zeiten:
16_000_000
Verträge und Vereinbarungen:
06_670_000
Verhalten:
50_000_000
Projekterfolg:
15_000_000
Aktuelle Stände:
17_000_000
Projektende:
02_200_270
Abschlussbericht:
07_760_000
Realisierung Projektnutzen:
02_200_290
- Empfohlene Suchbegriffe:
Produktdokumentation
Standards
Verfahren
Vorgehensweisen
Methoden
Methodik
Hilfsmittel
Prozessketten
Arbeitsweise
Durchführung
Ausführung
Leistungsbeschreibungen
Kontrollen im Projekt
Kontrollpflichten des
Projektmanagements
Regelkommunikation
Leistungsvereinbarungen
Weisungsbefugnisse
Geheimhaltung
Verteilerlisten
Verträge und Vereinbarungen
Vertretungsmacht
Formale Rollen in Organisationen
Spielregeln in Organisationen
Usancen, Gewohnheitsrechte
Heimliche und unheimliche Regeln
und Spielregeln