HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier





E. Schritt 294: Die Beziehungen zwischen Übergebenden und Übernehmenden gestalten.

Es geht um die Gestaltung und Pflege der Beziehungen zwischen den Personen, die in der Sache sich abstimmen (müssen, dürfen, wollen).

Es geht um die Gestaltung und Pflege der Beziehungen auf den verschiedenen Ebenen.

Es geht um den stetigen Ausgleich der unterschiedlichen Anforderungen und Interessen.

Es geht um die Beruhigung und Entkräftigung von Gegnern, Widersachern und Bedenkenträgern.

Es geht darum, Ungeduldige und Unbeherrschte zu steuern.

Es geht um die Inszenierung von Schlüsselpersonen.

Ziele:

  1. Aufrechterhaltung des Spannungsbogens und der Interessen am Projekt und am Projektmanagement.
  2. Schaffung und Nutzung von Gelegenheiten zum Kennenlernen, Austausch, zur Abstimmung und Zusammenarbeit.
  3. Pflege des wechselseitigen Vertrauens.
  4. Ermöglichung und Einforderung von Mitwirkungsrechten und Mitwirkungspflichten.
  5. Erlebbarkeit der Verantwortung und der Beteiligung am Ergebnis.
  6. Ermöglichung der jeweiligen "besten Lösung" für sich - und in der Summe für das ganze Projekt und das Projektmanagement.
  7. Früherkennung und Auflösung von Bollwerken, "Eierkuchen", Abschottungen, Verweigerung, Ausbüchsen.
  8. Früherkennung und Abwehr von Mauscheleien, Vertuschungen.
  9. Früherkennung von Korruption, "Vetterleswirtschaft", Vorteilnahme.
  10. Konsequente gemeinsame Zielorientierung und Erfolgsorientierung.

Beziehungsebenen:

  1. Auftraggeber,
  2. Entscheider,
  3. Vertragspartner,
  4. Manager,
  5. Experten,
  6. Fachgebiete,
  7. Sachgebiete,
  8. Ausführende, Beauftragte,
  9. Helfende, Erfüllungsgehilfen,
  10. Unterstützende,
  11. Eigenverantwortliche, Vertreter von eigenen Interessen.

Anleitung:

  1. Ermitteln und stellen Sie fest, zu welcher Schicht Sie selbst gehören und aus welcher Ebene Sie die Beziehungen zu gestalten haben.
  2. Ermitteln Sie die Inhalte, über welche sich die jeweils Beteiligten (immer wieder) verständigen (müssen, sollen, dürfen).
  3. Legen Sie die geeigneten Hilfsmittel fest und vereinbaren Sie die Art und Weise, wie sie eingesetzt werden (dürfen, können, müssen).
  4. Legen Sie den Rhythmus der erforderlichen direkten oder indirekten Begegnungen der jeweiligen Schlüsselpersonen fest.
  5. Bestimmen und vereinbaren Sie geeignete Begegnungsmöglichkeiten, wie z.B. Schnittgruppen, Arbeitsgruppen, Vorbereitungsgruppen, Planungsgruppen.
  6. Bestimmen, legen Sie fest und sichern Sie die Teilnahme und Durchführung von z.B. Arbeitstreffen, informellen Treffen, Besuchen, Spontanabstimmungen, Abstimmungen im Einzelfall.
  7. Ermitteln Sie die Personen, die eine besondere Unterstützung benötigen, um ihre Anliegen, Interessen, Expertisen und Lösungen einbringen zu können (zu dürfen).
  8. Ermitteln Sie, welche Formen und Arten und Weisen der Beziehungspflege Sie "hochdelegieren" (dürfen, können, müssen).
  9. Ermitteln Sie, welche Formen und Arten und Weisen der Beziehungspflege sie beauftragen (delegieren) (dürfen, können, müssen).
  10. Ermitteln Sie, legen Sie fest und vereinbaren Sie, was die jeweils Beteiligten und insbesondere die Schlüsselpersonen als "Begegnung auf Augenhöhe" verstehen, wahrnehmen und akzeptieren (wollen, können, dürfen, müssen).

Präzisieren Sie gegebenenfalls die Aussagen durch Unterlagen, Belege, Nachweise.

Mahnungen, Tipps:

Es geht um die Abwehr von Druck, übermäßiger Einflussnahme, einseitigen Zusagen, unhaltbaren Versprechungen, Erpressungen, Verführungen, "Ausnutzung von Gelegenheiten" und "Fakten schaffen" nach eigenem Gusto.

"Hochdelegieren" (wollen, sollen, dürfen, müssen) führt leicht zum Unmut. Die "höhergestellten" Personen verfügen nur selten über das Fachwissen und die Detailkenntnisse, um festlegen zu können, was gelten soll, obwohl die "Arbeitsebene" sich nicht einigen konnte. Wenn nach oben delegiert wird, sind immer konkrete Entscheidungsvorlagen zu empfehlen, aus welchen auch die Folgen der Entscheidungen hervorgehen.

Werden Konflikte "nach unten delegiert" (verwiesen) bleiben die Fronten meistens verhärtet: Die Stellvertreter der Interessen kämpfen eher "für ihren Auftraggeber" als für die gemeinsame Sache. Gegnerschaft und erbitterte Feindschaft kann rasch entstehen.

"Delegationen" können auch dazu dienen, Zeit zu gewinnen, um verhärtete Fronten wieder aufweichen zu können und das "Gesicht zu wahren", wenn schließlich "Kompromisse" (besser: tatsächlich machbare Lösungen) gefunden und gemeinsam getragen und gestaltet werden.

Die Grenzen zur Korruption, Kumpanei, Erpressung oder Vorteilnahme sind mitunter rasch erreicht und werden manchmal auch überschritten. Das gilt ebenso die Grenzen, an welchen die Selbstausbeutung oder Selbstverleugnung beginnen.

Auf den jeweiligen Beziehungsebenen können nur jene Antworten und Vereinbarungen gefunden werden, die der jeweiligen Ebene entsprechen. Angehörigen von anderen Ebenen fehlen oftmals im wahrsten Sinne die Einsichten. Im Projekt und im Projektmanagement gehören die gleichen Personen oftmals unterschiedlichen Ebenen an. Sie müssen dann jeweils entscheiden, "welchen Hut sie sich aufsetzen" (wollen, dürfen, können, müssen).

Mitunter werden "vor lauter Beziehungsgestaltung" und Selbstinszenierungen die eigentlichen Sachaufgaben des Projekts und des Projektmanagements vergessen oder vernachlässigt: Hochglanzbroschüren, Präsentations-Olympiaden und öffentliche Auftritte stehen im Mittelpunkt, nicht das Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten im Projekt und im Projektmanagement.

Teilnehmerkreis:

  1. Experten,
  2. Verantwortliche für das Qualitätsmanagement,
  3. Verantwortliche für den Vertrieb der Produkte,
  4. Verantwortliche für die Folge-Dienstleistungen (Pflege und Wartung der Produkte),
  5. Autoren,
  6. Grafiker,
  7. Konstrukteure,
  8. Entwickler,
  9. Programmierer,
  10. Projektleiter.

Thema Produkte, Beiträge, Leistungen vertiefen:

  1. Übersicht über das gesamte Projekt und Projektmanagement:
    Projektmatrix: 99_010_000
    Koordination der Verantwortung 00_000_000
  2. Verwandte Themen: (ID in der Projektmatrix bzw. für das Mentoring)

    Produkt- und Dokumentation des Projektmanagements: 07_750_000
    Methoden: 60_000_000
    Dokumentation: 14_000_000
    Berichtswesen: 13_000_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_640_000
    Checklisten: 06_630_000
    Pflichtenheft: 07_730_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_670_000
    Risikomanagement: 03_370_000
    Konfliktmanagement: 03_370_000
    Qualitätsmanagement: 12_000_000
    Pflege und Wartung: 02_200_295
    Kontrolle: 11_000_000
    Termine, Zeiten: 16_000_000
    Verträge und Vereinbarungen: 06_670_000
    Verhalten: 50_000_000
    Projekterfolg: 15_000_000
    Aktuelle Stände: 17_000_000
    Projektende: 02_200_270
    Abschlussbericht: 07_760_000
    Realisierung Projektnutzen: 02_200_290
  3. Empfohlene Suchbegriffe:
    Produktdokumentation

    Standards
    Verfahren
    Vorgehensweisen
    Methoden
    Methodik
    Hilfsmittel
    Prozessketten
    Arbeitsweise
    Durchführung
    Ausführung
    Leistungsbeschreibungen
    Kontrollen im Projekt
    Kontrollpflichten des Projektmanagements
    Regelkommunikation
    Leistungsvereinbarungen
    Weisungsbefugnisse
    Geheimhaltung
    Verteilerlisten
    Verträge und Vereinbarungen
    Vertretungsmacht
    Formale Rollen in Organisationen
    Spielregeln in Organisationen
    Usancen, Gewohnheitsrechte
    Heimliche und unheimliche Regeln und Spielregeln